Die politische Entwicklung im Sudetenland ab 1848 ist Gegenstand dieses Berichtes, der auf dem vom Göttinger Arbeitskreis 1954 herausgegebenen Buch „Sudetenland – Ein Hand- und Nachschlagbuch über alle Siedlungsgebiete der Sudetendeutschen in Böhmen / Mähren / Schlesien“ beruht.

Teil 2: 1900 bis 1929

1902  

Franz Jesser prägt in einem Aufsatz im Prager „Deutschen-Volksboten“ die Ausdrücke „Sudetenländer“ und „Sudetendeutsche“.

1905

Im „Mährischen Ausgleich“ kommt eine Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen zustande, deren Ausdehnung auf Böhmen jedoch nicht gelingt.

1907

Von 1124 Großindustriebetrieben in Mähren sind 295 im tschechischen Kataster eingetragen.

1908

Dr. Edvard Beneš bezeichnet in seiner Dijoner Dissertation „Le problème autrichien et la question Tchèque“ das allgemeine Wahlrecht und die Demokratisierung Österreichs und Böhmens als Grundlage für die Bereinigung der nationalen Kämpfe.

1910

 

 

 

 

Die industrielle Verteilung im deutschen und tschechischen Sprachgebiet stellt sich wie folgt dar:

Industriezweig Betriebe im deutschen Gebiet Betriebe im tschechischen Gebiet
Baumwollindustrie 819 399
Leinenindustrie 170 72
Wollindustrie 201 80
Seidenweberei 42 11
Jutespinnerei 6 6
Porzellanindustrie 55 4
Glasindustrie 64 38
Landwirtschaftliche Maschinenindustrie 26 109

Aus diesen Zahlen kann jedoch nur bedingt die Volkszugehörigkeit der Besitzer abgelesen werden,
so gehören manche Fabriken im tschechischen Sprachgebiet deutschen Fabrikanten oder Aktiengesellschaften
(etwa die Skodawerke, die Prager Eisen-Industrie AG., die Witkowitzer Berg- und Hüttenwerke).

Von der berufstätigen deutschböhmischen Bevölkerung stehen
54 Prozent in Industrie und Gewerbe,
14 Prozent in Handel und Verkehr,
27 Prozent in der Landwirtschaft.

1911

In ganz Österreich gibt es
neben 668 deutschen 517 tschechische Bürgerschulen,
neben 7794 deutschen 5314 tschechische Volksschulen.

1912 bis 1913

gibt es an deutschen Gymnasien, Realschulen und Realgymnasien in Böhmen 50, in Mähren 30 und in Schlesien 11.
Tschechische Schulen dieser Gattungen gibt es in Böhmen 69, in Mähren 35 und in Schlesien zwei.

1912

Das tschechische Geldwesen verfügt über zwölf Banken, 780 gewerbliche und 124 landwirtschaftliche Vorschußkassen und an Sparkassen 117 in Böhmen, 53 in Mähren und drei in Schlesien.

1913-07-26
   26. Juli 1913

Sistierung der böhmischen Landesautonomie und Einsetzung einer Verwaltungskommission.

1914-06-28 Ermordung des Österreichischen Tronfolgers Franz Ferdinand in Sarajewo. Auslösung des Ersten Weltkrieges.

1914-08-14
   14. August 1914

Der russische Außenminister Sasanow bezeichnet in einem Gespräch mit dem französischen Botschafter in St. Petersburg, Palèologue, die „Befreiung Böhmens“ als eines der russischen Kriegsziele.

1914-12-18
   18. Dezember 1914

Masaryk verläßt Böhmen.

1915-11
   November 1915

Manifest des tschechischen Komitees in Paris (Masaryk) über Absetzung der Habsburger und Gründung eines unabhängigen Staates.

1916 Kaiser Franz Joseph I. stirbt, Karl I. wird Kaiser bis 1918.

1916-Herbst
   Herbst 1916

Im russischen Außenministerium werden zwei Denkschriften angefertigt, die gegen die Pläne der Westmächte, sich bestimmenden Einfluß auf die Tschechen zu sichern, Rußlands entscheidendes Interesse als slawische Vormacht im böhmischen Raum betonen.

1916-12
   Ende 1916

Beneš schreibt eine Broschüre: „Détruisez L’Autriche-Hongrie“.
Im tschechischen Innerböhmen sind die Privatschulen der deutschen Minderheit und der deutschsprechenden Judengemeinden  seit 1890 von 112 auf 25 zurückgegangen. Die tschechischen Minderheitsschulen im deutschen Sprachgebiet nahmen dagegen seit 1890 von 28 auf 123 zu.

1917-01-17
   10. Jänner 1917
In einer Erklärung der alliierten Mächte erscheint zum ersten Mal das Wort „Tschechoslowakei“.
1917-01-24
   24. Jänner 1917
Gegen diese Erklärung der alliierten Mächte protestieren die tschechischen Reichsratsabgeordneten Šmeral, Stanék und Maštálka in einem Schreiben an den österreichisch-ungarischen Minister des Äußeren, Czernin, und geben der Treue des tschechischen Volkes Ausdruck. Dieses Schreiben war von dem Präsidium des „Tschechischen Verbandes“ einstimmig beschlossen worden.
1917

 

 

 

 

In einer Broschüre „Unser Staat und der Weltfrieden“, die unter dem Autor „Hanuš Kuffner“ (steht dahinter Edvard Beneš?) erscheint, wird folgendes territoriale Programm für den von den tschechischen Emigranten angestrebten Staat entworfen:
Von deutschem Gebiet soll an ihn fallen:
1. Schlesien bis zur Oder,
2. von Brandenburg und Sachsen Gebiete bis zu einer Linie Frankfurt a. O. – hart südlich Berlin-Luckenwalde – bis zur Elbe – elbaufwärts bis Dresden – Nordabhang des Erzgebirges,
3. von Bayern Gebiete von Hof bis Regensburg und donauabwärts bis Passau,
4. von Österreich Teile links der Donau bis Wien.
Polen soll nach diesem Programm erhalten:
Ostbrandenburg, Pommern bis Wismar, Schlesien bis zur Oder und Ostpreußen.
1918-01-06
   6. Jänner 1918
Die tschechischen Reichsrats- und Landtagsabgeordneten treten in Prag zusammen und fordern den „souveränen, demokratischen Staat innerhalb der geschichtlichen Grenzen und Siedlungen des (tschechischen) Volkes und seines slowakischen Stammes.“
1918-01-23
   23. Jänner 1918
Der deutschböhmische Abgeordnete Rafael Pacher verlangt die Errichtung von Deutschböhmen.
1918-03-26
   26. März 1918
Auf Anordnung des Moskauer Rätekommissars für Sibirien (Stalin) wird den tschechischen Legionen freie Durchreise durch das von der Roten Armee besetzte Gebiet gestattet.
1918-04-08/09
   8. bis 9. April 1918
Auf einem Nationalitätenkongreß von Völkern der Donaumonarchie in Rom fordern Tschechen, Südslawen, Rumänen und Polen das Selbstbestimmungsrecht.
1918-04-20
   20. April 1918
Dr. Tomas G. Masaryk fordert in einem Memorandum von den Ententemächten die Einstellung der militärischen Unterstützung der weißen Gegenrevolution in Rußland und Anerkennung der Sowjetregierung.
1918-06-28/30
   28. / 30. Juni 1918

 

Frankreich und Italien erkennen die Selbständigkeit der Tschechoslowakei an,
Großbritannien folgt am 14. 8. und die USA am 3. 9.
Diese Erklärungen stehen im Gegensatz zu den vierzehn Punkten Wilsons,
sie sind gegen den Bestand der Habsburger Monarchie gerichtet.
1918-07-13
   13. Juli 1918
Gründung des tschechoslowakischen Nationalausschusses in Prag unter der Leitung von Dr. Kramar. Der Ausschuß spricht dem Nationalrat in Paris das Vertrauen aus und geht zum Kampf um die Bildung eines selbständigen Staates über.
1918-09-26
   26. September 1918

Nationale Verwaltungstrennung in Böhmen.
Bildung einer provisorischen tschechoslowakischen Nationalregierung in Paris mit Tomas G. Masaryk als Präsidenten und Edvard Beneš als Außenminister.

1918-10-10
   10. Oktober 1918
Entschließung der deutschen Sozialdemokratie Österreichs, der sich sämtliche deutsche Parteien grundsätzlich anschließen, wonach das Selbstbestimmungsrecht als Grundlage zur Bildung einer Föderation mit Tschechen und Südslawen anerkannt wird.
1918-10-12
   12. Oktober 1918
Tschechische Sozialdemokraten erklären in einem Flugblatt, daß sie sich für das nationale Selbstbestimmungsrecht bis zur äußersten Konsequenz, auch für die Sudetendeutschen, einsetzen wollen.
1918-10-13
   13. Oktober 1918
Entschließung des „Bundes der Deutschen in Böhmen“, damals stärkster nationaler Schutzverein der Sudetendeutschen: „Die deutschen Gebiete in Böhmen dürfen nie und nimmer einem tschechoslowakischen Staat einverleibt werden“.
1918-10-16
   16. Oktober 1918
Der „Deutsche Volksrat für Böhmen“, oberste politische Beratungsstelle der Deutschen in Böhmen, erklärt: „Der Deutsche Volksrat betrachtet jedweden Versuch, der auch nur die Möglichkeit einer Einverleibung Deutschböhmens in den tschechischen Staat zur Folge haben könnte, als Preisgabe unseres Volkstums, dessen politischer und wirtschaftlicher Zukunft.“
1918-10-18
   18. Oktober 1918
In der Antwortnote auf das Friedens- und Waffenstillstandsangebot Österreich-Ungarns vom 4. 10. 1918 führt der amerikanische Staatssekretär Lansing aus, daß Präsident Wilson die Gewährung einer Autonomie für die Völker der Donaumonarchie – wie er sie in seinen vierzehn Punkten gefordert hatte – nicht mehr als Grundlage für einen Frieden anerkennt. Lansing weist auf die von den USA bereits vollzogene Anerkennung der Tschechoslowakei hin. In seiner Erwiderung vom 27. 10. 1918 nimmt der österreichisch-ungarische Minister des Äußeren, Graf Andrassy, die neue Forderung des amerikanischen Präsidenten an.
1918-10-28
   28. Oktober 1918
In Prag wird die Tschechoslowakische Republik ausgerufen und die Regierung Masaryk+Beneš anerkannt.
Die CSR umfaßt außer den ehemaligen österreichischen Kronländern Böhmen, Mähren und Schlesien auch siebzehn Komitate von Ungarn und nach dem Frieden von Versailles das Hultschiner Ländchen (früher zu Oberschlesien gehörig mit völlig deutscher Bevölkerung). Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus: 46 Prozent Tschechen, 13 Prozent Slowaken, 28 Prozent Deutschen, 8 Prozent Magyaren, 3 Prozent Ukrainern, ferner Polen.

1918-10-29
   29. Oktober 1918

Die deutschen Abgeordneten des Österreichischen Reichsrates aus Böhmen, Mähren und Schlesien beschließen in Wien die Bildung der deutsch-österreichischen Provinzen Deutschböhmen und Sudetenland, die unter den Schutz der Deutschösterreichischen Republik gestellt werden und das zusammenhängende deutsche Siedlungsgebiet Westböhmens, Nordböhmens und Nordostböhmens umfassen. An der Spitze der Landesregierungen stehen in Deutschböhmen Rafael Pacher (seit dem 6. November 1918 Dr. Rudolf Lodgman von Auen) und in Mähren-Schlesien Dr. Robert Freißler.
Die Tschechen beginnen mit der militärischen Eroberung der deutschen Gebiete.
Diese wird bis Ende Januar 1919 vollzogen. Etwa 20 Deutsche verlieren bei der tschechischen Eroberung ihr Leben.
1918-11-13
   13. November 1918

Die Deutschen in Böhmen und Mähren erklären ihren Anschluß an das am 12. 11. 1918 gegründete Deutsch-Österreich, das nach dem von der Wiener Nationalversammlung einstimmig angenommenen Gesetz ein Bestandteil der Deutschen Republik sein soll.


Die Sudetendeutschen in der CSR
1918-11-14
   14. November 1918
Die Nationalversammlung in Prag bestätigt die Bildung der neuen Republik und die Präsidentschaft Masaryks. Die vorläufige Verfassung vom 13. 11. 1918 wird am 29. 2. 1920 durch die endgültige Verfassung nach französischem Vorbild ersetzt
1918-11-22
   22. November 1918
In dem Gesetz über Umfang, Grenzen und Beziehungen des Staatsgebietes von Deutsch-Österreich als Teil des Deutschen Reiches heißt es, daß Deutsch-Österreich auf Grund des Selbstbestimmungsrechtes umfasse: „Das geschlossene Siedlungsgebiet der Deutschen innerhalb der bisher im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder“, d. h. die Alpenländer, Österreich und die deutsch besiedelten Gebiete von Böhmen, Mähren und Schlesien.
1918-11-27
   27. November 1918
Die deutschböhmische Landesregierung muß ihren Sitz von Reichenberg vor dem drohenden Einmarsch der Tschechen nach Teplitz-Schönau verlegen. – Verhandlungen insbesondere des stellvertretenden Landeshauptmanns Seliger mit tschechischen Parteigenossen, den Sozialdemokraten Dr. Soukup und Nemec, bleiben erfolglos. Der zu den Verhandlungen hinzugekommene Rašin erklärt: „Es gibt keine Deutschböhmen, sondern nur einen rebellischen Volksteil.“
1918-12-11
   11. Dezember 1918
Die deutschböhmische Landesregierung verlegt ihren Sitz nach Wien und weicht damit der bloßen Gewalt.
1918-12-13
   13. Dezember 1918
Erste von mehreren Noten gleichen Gegenstandes der Deutsch-Österreichischen Regierung an die Alliierten und die assoziierten Hauptmächte: Die Deutsch-Österreichische Regierung warnt vor Tschecho-Slowakischen Bestrebungen, die geschlossenen deutschen Siedlungsgebiete in Böhmen und Mähren dem Tschecho-Slowakischen Staat einzuverleiben. Für den Fall, daß der reindeutsche Charakter dieser Gebiete angezweifelt werde, werden Volksabstimmungen vorgeschlagen.
1918-12-14
   14. Dezember 1918
Thomas G. Masaryk äußert sich über die Sudetenländer und die Sudetendeutschen:
... daß im sogenannten Deutschböhmen, das zum größten Teil von Deutschen bewohnt wird, von deutscher Seite ernsthafter Widerstand gegen die tschechische Regierung vorbereitet werde. Er sei nicht bereit, diese Leute Deutschland zu überlassen, da sie hervorragende Arbeiter ... seien. ...
(zitiert aus ISBN 3-7844-2038-9 EPHabel: Dokumente zur Sudetenfrage. Dort nach Stephen Bonsal: Suitors and Suppliants, S. 148, New York 1946.)
1918-12-22
   22. Dezember 1918
In einer Botschaft erklärt Präsident Masaryk vor der tschechoslowakischen Nationalversammlung in Prag: „Was die Deutschen in unseren Ländern anbelangt, so ist unser Programm schon längst bekannt. Das von den Deutschen bewohnte Gebiet ist unser Gebiet und bleibt unser.... Ich versichere, daß die Minoritäten in unserem Staate der vollen nationalen Rechte und der bürgerlichen Eintracht teilhaftig werden.“

1919-01-01
  1. Jänner 1919

 

 

 

 

Präsident Masaryk verkündet in seiner Neujahrsbotschaft: „Über Autonomie wird nicht verhandelt“.

Der Präsident der tschechischen Völkerbundliga, Prof. Mareš, erklärt im Parlament: „Es wäre ein Wahnsinn, das Streben an den Tag zu legen, die Deutschen für die Republik zu gewinnen. Diese Politik ist absurd. Wer da glaubt, den Deutschen ihren jetzigen Besitzstand im Staate zu belassen, handelt entweder aus Angst vor den Deutschen oder in der Hoffnung auf die Deutschen. Auch eine solche Angst und eine solche Hoffnung ist nationaler Verrat.“

In Böhmen und Mähren sind Deutsche und Tschechen wie folgt verteilt:
Deutsche wohnen zu 85,9 Prozent in geschlossenen Siedlungsgebieten, zu 5,9 Prozent in Sprachinseln und zu 7,6 Prozent als Minderheiten;
Tschechen zu 95,1 Prozent in geschlossenem Gebiet, zu 0,6 Prozent in Inseln und zu 3,8 Prozent als Minderheiten.

1919-01
   Ende Jänner 1919
Im Verlauf der Vorverhandlungen zum Abschluß eines Friedensvertrages mit Österreich überreicht die tschechoslowakische Delegation elf von Beneš vorbereitete und von ihr geprüfte Denkschriften. Unter ihnen hat besonders das Memorandum III mit dem Titel „Das Problem der Deutschen in Böhmen“ die politischen und propagandistischen Thesen dieser Gruppe über die Geschichte und die Bedeutung der deutschen Volksgruppe in Böhmen zum Inhalt.
1919-02
   Februar 1919
In Prag werden Plakate mit den „Zehn Geboten des tschechischen Volkes“ angeschlagen. Sie enthalten in den Geboten 1, 2 und 5 Aufforderungen zum Boykott der Deutschen.
1919-03-04
   4. März 1919
Bei Protestkundgebungen gegen die Verletzung ihres Selbstbestimmungsrechtes werden 54 Sudetendeutsche von den Tschechen getötet.
1919-03-10
   10. März 1919
Der US-Professor Archibald Coolidge, Mitglied des US-Regierungsausschusses zur Vorbereitung des Friedens, berichtet an die US-Delegation bei der Friedenskonferenz in Paris und schlägt die Angliederung der deutsch besiedelten Randgebiete Böhmens und Mährens an die Nachbarstaaten vor, wie sie fast 20 Jahre später durch das Münchner Abkommen vollzogen wird.
1919-03-13
   13. März 1919
Das deutsch-österreichische Parlament nimmt eine Verfassung an und erklärt Deutsch-Österreich zum integrierenden Bestandteil des Deutschen Reiches.
1919-03-27
   27. März 1919
Die Antwortadresse der tschechoslowakischen Nationalversammlung auf die Dezemberbotschaft des Präsidenten Masaryk erklärt bezüglich der Rechte der Minderheiten, daß ihnen das sprachliche und kulturelle Leben vollkommen verbürgt sei, ebenso die Gleichberechtigung und die bürgerliche Freiheit, jedoch bei führender Stellung der Tschechoslowaken und ihrer Sprache. Ferner wird in der Adresse die Einrichtung eines territorialen Korridors nach Südslawien gefordert.
1919-04-16
   16. April 1919
Das Gesetz zur Bodenreform in der Tschechoslowakei wird erlassen. Es soll die Enteignung des Großgrundbesitzes sowie die Schaffung bäuerlicher Siedlungen begründen, wird aber als Hauptwaffe gegen den Grundbesitz der Deutschen in der CSR benutzt. Weitere Gesetze folgen am 28. 5. 1919 und 20. 1. 1920.
1919-05-20
  20. Mai 1919
In einer Note der tschechoslowakischen Regierung an die Kommission zur Ausarbeitung der Minderheitenschutzverträge bei der Pariser Friedenskonferenz heißt es: „Es ist die Absicht der tschechoslowakischen Regierung, die Organisation des Staates mit Hilfe jener Prinzipien als Grundlage der nationalen Rechte aufzubauen, wie sie in der Verfassung der Schweizer Republik enthalten sind, das heißt, aus der tschechoslowakischen Republik eine Art von Schweiz zu machen, natürlich unter der Berücksichtigung der besonderen Bedingungen in Böhmen.“
1919-06-28
   28. Juni 1919
Der CSR wird durch den Versailler Vertrag das Hultschiner Ländchen zugesprochen.
1919-07-23
   23. Juli 1919
Vorlage einer Wahlordnung. Böhmen, Mähren und Schlesien werden so in 13 Wahlkreise eingeteilt, daß nur einer rein deutsches Gebiet umfaßt (Karlsbad). Der Prager Wahlkreis sowie die meisten anderen, die überwiegend tschechisch sind, weisen, auf die Bevölkerungszahl berechnet, mehr Mandate auf als die deutschen Kreise, die noch dazu künstlich mit tschechischen Minoritäten durchsetzt werden.
1919-08-31
   31. August bis
     4. September 1919

 

Parteitag der Deutschen Sozialistischen Arbeiterpartei der Tschechoslowakei in Teplitz. Nach einem Referat von Josef Seliger wird eine Resolution angenommen, in der es heißt: Die Partei setze ihre Hoffnungen auf die Wiederherstellung ihrer alten Kampfgemeinschaft mit dem tschechischen Proletariat. Sie ist überzeugt, daß die Verschärfung der Klassengegensätze das tschechische Proletariat von dem Einfluß der Bourgeoisie befreien, es auf den Boden des unbeschränkten und unverfälschten Selbstbestimmungsrechts der Völker zurückführen und es damit fähig machen wird, im engsten Bunde mit den deutschen Proletariern den revolutionären Klassenkampf zu führen“.
1919-09-10
   10. September 1919

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen Deutsch-Österreich und den Ententestaaten in St.-Germain-en-Laye. Dieser Vertrag untersagt dem neuen Bundesstaat „Österreich“ die Führung des Namens „Deutsch-Österreich“ sowie den von der Wiener Nationalversammlung beschlossenen Anschluß an das Deutsche Reich. Gleichzeitig muß Österreich die mit der Bildung der Tschechoslowakei usw. verbundenen Abtretungen anerkennen.

Gleichzeitig Unterzeichnung eines Vertrages über die Rechte der nationalen Minderheiten in St.-Germain-en-Laye zwischen den Ententemächten und der Tschechoslowakei. Vom Prager Parlament am 7. 11. 1919 genehmigt.

Dieser Vertrag enthält neben Punkten über Schutz von Leben und Freiheit der Minderheitsangehörigen, über freie Religionsausübung, über die Gleichheit der Staatsbürger ohne Rücksicht auf Nationalität und Konfession vor dem Gesetz auch die Versprechen auf Zulassung der Minderheiten zu den öffentlichen Ämtern, des freien Gebrauchs der Muttersprache in Privat- und Handelsverkehr, in Kirche, Presse, bei Bekanntmachungen und in öffentlichen Versammlungen und vor den Gerichten. Ferner enthält er die Zusage, daß die Minderheiten wie die anderen Staatsangehörigen auf eigene Kosten wohltätige, religiöse und soziale Einrichtungen oder Schulen unterhalten dürfen. Endlich wird bestimmt, daß in den Landesgebieten, wo die Minderheit einen ansehnlichen Teil der Bevölkerung ausmacht, der öffentliche Schulunterricht in der Muttersprache der Minderheit erteilt und von den im Staats- und Gemeindehaushalt für Erziehungs-, Religions- oder Wohltätigkeitszwecke ausgeworfenen Summen ein entsprechender Teil für die Minderheiten bestimmt werde.

Der tschechische Politiker Rašin erklärt auf der Nimburger Parteiversammlung: „Wir haben nach dem Friedensvertrag das Recht, unsere Sachen so einzurichten, als ob andere Nationalitäten überhaupt nicht existieren. Wir müssen mit niemandem verhandeln oder uns ausgleichen.“

1919-10-15
   15. Oktober 1919

Begründung eines tschechoslowakischen Bodenamtes zur Durchführung der Agrarenteignung. Der im Sudetenland enteignete landwirtschaftliche Boden von etwa 840.000 ha (rund 30 Prozent der Gesamtfläche des Sudetenlandes) wird zu 94 Prozent an Tschechen veräußert.
1920-01-22
   22. Jänner 1920

Ministerpräsident Kramár im Parlament zum in Beratung befindlichen Sprachengesetz: „Nur so werden wir den Sprachenfrieden machen: Den Deutschen muß gezeigt werden, daß es ein ,rocher de bronce‘ ist, der sich nicht abändern läßt, weil sie niemals die qualifizierte Mehrheit haben werden.“

1920-01-28
   28. Jänner 1920

Ministerpräsident Kramár erklärt zur Bodenreform: „Ich war schon lange für die Bodenreform, weil ich geglaubt habe, daß auf den deutschen Besitzungen tschechische Dörfer mit tschechischen Legionären geschaffen werden müssen.“

1920-02-04
   4. Februar 1920
Besetzung des Hultschiner Ländchens durch tschechische Truppen.

1920-02-19
   19. Februar 1920

Die Nationalversammlung der CSR ändert durch ein Gesetz das Universitätsgesetz von 1882, nach welchem die deutsche und die tschechische Universität in Prag gemeinsame Rechtsnachfolgerinnen der Universität von 1348 waren und ein gemeinsames Vermögen besaßen. Sie spricht das Recht, sich als Nachfolgerin der alten Universität zu bezeichnen und ihren Namen zu führen, allein der tschechischen Universität zu.
1920-02-29
   29. Februar 1920
Die tschechische Nationalversammlung nimmt eine zweite Verfassung an, bei deren Vorbereitung die Minderheiten entgegen den Bestimmungen des Minderheitenschutzvertrages vom 10. 9. 1919 nicht beteiligt werden. Das gleichzeitig angenommene Sprachengesetz sieht vor, daß der freie Sprachgebrauch der Minderheiten durch weitere Gesetze eingeschränkt werden kann.
1920-04-18
   18. April 1920

Bei den Wahlen zur Kammer werden 3,2 Millionen tschechische und 1,6 Millionen deutsche Stimmen abgegeben, Die deutschen Parteien erhalten von 300 Mandaten 72 Mandate (tschechische Parteien 151, slowakische 48, magyarische 10 Mandate; 19 Mandate für Karpatenrußland, Teschener und Hultschiner Gebiet).

1920-05-04
   4. Mai 1920
Ausnahmezustand im tschechisch besetzten Hultschin.
1920-06-01
   1. und 9. Juni 1920

 

Namens des „Deutschen Parlamentarischen Verbandes“ gibt Dr. R. Lodgman von Auen im Prager Abgeordnetenhaus eine „Staatsrechtliche Erklärung“ ab. In dieser Erklärung wird scharfer Protest gegen die Bildung der CSR erhoben, die nur auf Grund falscher Unterrichtung der alliierten Großmächte und Unterdrückung des freien und ausdrücklich geäußerten Willens der Sudetendeutschen und ihrer Abgeordneten möglich war. Die Erklärung stellt fest, daß die Sudetendeutschen niemals aufhören werden, die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechtes zu fordern.
1920-10-08
   8. bis 9. Oktober 1920
Allgemeiner Schulstreik in Deutschböhmen als Protestkundgebung gegen die Drosselung der deutschen Schulen.
1920-11-16
   16. November 1920
Schwere antideutsche Ausschreitungen in Prag. Besetzung und Verwüstung des Deutschen Landestheaters, des Deutschen Hauses und der Redaktion des „Prager Tageblattes“.
1920-12-05
   5. Dezember 1920
Das Deutsche Landestheater in Prag wird vom tschechischen Landesverwaltungsausschuß für das tschechische Nationaltheater übernommen.
1921-02-05
   15. Februar 1921

 

 


Bei der Volkszählung in der CSR werden eine Anzahl Deutscher als Tschechen gezählt und vor der Zählung Tschechen (Soldaten, Gefangene, Schulkinder) in deutsche Orte verschoben, um dort Minderheiten zu bilden oder zu verstärken.

Wegen der in den Sudetenländern vorgekommenen Mißbräuche bei der Zählung bringen die deutschen Abgeordneten eine parlamentarische Interpellation ein, die jedoch nie beantwortet wird. Ein Beweis für die Unrichtigkeit der angeblich auf Grund dieser Volkszählung gefundenen Ziffern ist ein Vergleich mit den Ergebnissen der Gemeindewahlen von 1923. So waren in Budweis bei der Volkszählung alle Anstrengungen gemacht worden, um die Zahl der dort lebenden Deutschen unter zwanzig Prozent zu drücken (zwanzig Prozent war als Grenze für die Gewährung bestimmter Minderheitenrechte, zum Beispiel Sprache, festgesetzt worden). Es gelang auch, das Zählergebnis für die Deutschen auf 17,5 Prozent zu drücken, womit die Stadt als einsprachig erklärt werden konnte. Bei den Gemeindewahlen erreichten die Deutschen jedoch 22 Prozent der Stimmen.

1921-08-14
   14. August 1921

 

Über die tschechische Minderheitenpolitik schreibt Dr. R. Rase im „Caz“: „Wem der Boden gehört, dem gehört das Land. Deshalb kommt es darauf an, den Boden in die Hand zu bekommen. Budweis war keine nur deutsch angestrichene Stadt, sondern eine alte deutsche Stadt, die schrittweise erobert werden mußte. Für die Zukunft kann man nur eines tun: Boden und Immobilien erwerben, dort Handwerker, Ärzte und Advokaten ansiedeln. Die Banken sollen Minderheiten-Garantiefonds gründen, welche zur Sicherung tschechischer Unternehmungen im deutschen Sprachgebiet bestimmt sind.“
1921-10-09
   9. Oktober 1921
Über Sinn und Ziel der Bodenreform erklärt das staatliche Bodenamt in einer Zuschrift an das Handelsministerium: „Die Bodenreform wird nun auch die Nationalisierung des landwirtschaftlichen Gewerbes kräftigen. Es ist ja dem Handelsministerium gut bekannt, daß ein großer Teil der erwähnten Betriebe in einer der tschechoslowakischen Nation fremden Hand ist: Fremd in Abstammung und Gesinnung.“
1922-01-01
   1. Jänner 1922
Präsident Masaryk weist in seiner Neujahrsbotschaft darauf hin, daß die Lösung der Minderheitenfrage nach Schweizer Muster nicht der geschichtlichen Vergangenheit entspräche. Eher sei das belgische Muster heranzuziehen.
1922-06-04
   4. bis 7. Juni 1922
Auf einer Tagung des Völkerbundes wird gegen die Stimmen der Kleinen Entente (CSR, Jugoslawien und Rumänien) ein Bericht über die Minderheitenfrage angenommen, in dem eine Abänderung und Verbesserung der bestehenden Minderheitenschutzverträge zugunsten der „im Zustande äußerster Unzufriedenheit“ befindlichen Minderheiten vorgeschlagen wird. Die Vertreter der Kleinen Entente verlassen die Sitzung und lehnen den Beschluß als Eingriff in die Souveränität der Staaten ab.
1922-06-11
   11. Juni 1922
Das Hultschiner Ländchen spricht sich in einer Volksabstimmung fast einstimmig für den Verbleib bei Deutschland aus.
1922-06-14
   14. Juni 1922

Auf Grund der tschechischen Schulpolitik sind in Böhmen 61, in Mähren 111 und in Schlesien 21 deutsche Schulen aufgelöst worden (insgesamt 193 Schulen mit 1288 Klassen). Als Mindestgrenze für die Aufrechterhaltung deutscher Klassen gilt die Zahl von 40 Schülern. Dagegen werden für tschechische Neusiedler in den sudetendeutschen Gebieten viele Schulen gebaut.

1922-10-23
   23. Oktober 1922
Das Egerland fordert in einer Denkschrift an den Völkerbund freie Selbstbestimmung.

1922-03-02
   2. März 1923

In einer Kritik der bisherigen tschechischen Minderheitenpolitik schreibt das Brünner tschechische Tageblatt „Lidové noviny“: „In ganz Mähren gibt es unter 2833 Gemeinden noch 575 deutsche, darunter 501, in denen überhaupt keine Tschechen in die Gemeindevertretung wegen zu geringer Stimmenzahl oder wegen deren vollständigen Mangels gelangen konnten. Die Tatsache zeigt uns, daß wir vor uns ein großes Stück Arbeit für die künftigen Wahlen haben.“

1922-06-11
   11. Juni 1923
Der tschechische Politiker Dr. Kramár verneint die Möglichkeit einer Beteiligung sudetendeutscher Politiker an der Regierung.
1923-09-05
   5. September 1923


Ein Ratsbeschluß des Völkerbundes bestimmt, daß alle Klagen der Minderheiten beim Völkerbund nur dann behandelt werden, wenn sie nicht Angaben enthalten, die schon vorher Gegenstand einer im ordentlichen Verfahren behandelten Eingabe gewesen sind. Damit wurde es den Minderheiten der CSR unmöglich gemacht, gegen die Verfassungsgesetze, die Art der Bodenreform usw. zu protestieren, weil sie sich in ihren ersten, aber bisher nicht erledigten Beschwerden bereits über diese Punkte ausgelassen hatten. Ferner kann auf Verlangen des betreffenden Staates die Antwortfrist auf eine Klage (bisher zwei Monate) verlängert werden. Außerdem werden Klagen nicht mehr dem Gesamtforum des Völkerbundes vorgelegt, sondern nur den Ratsmitgliedern.
1924-01-25
   25. Jänner 1924
Unterzeichnung eines Bündnis- und Freundschaftsvertrages zwischen der CSR und Frankreich in Paris.
1924-01-25
   31. Jänner 1924
Verordnung betreffend den Sprachengebrauch an Gerichten: Nur tschechische Gerichtssprache; nur, wenn 20 Prozent der Staatsbürger in einem Gerichtsbezirk einer Minderheit angehören, deren Sprache für einzelne Aussagen usw. zugelassen.
1924-11-14
   14. November 1924
Im Gegensatz zu der immer wieder behaupteten abgeschlossenen „Konsolidierung der CSR“ erklärt der Minister für nationale Verteidigung Udrèal im Parlament: „Heute sind die Verhältnisse derart, daß, wenn es zu einer allgemeinen Abrüstung kommen sollte, das Bedenken berechtigt wäre, daß wir innerhalb einer kurzen Zeit vor dem allgemeinen Bürgerkrieg in unserem Staate stehen würden.“
1925-08
   August bis Oktober 1925
Erneute Welle antideutscher Maßnahmen der Prager Regierung:
Beschlagnahmung der Bäder und Quellen von Marienbad, Vernichtung eines vollen Drittels des deutschen Schulwesens.
1925-10-11
   11. Oktober 1925
Ein neues Wahlgesetz, das einen weiteren Schlag gegen die Minderheiten bedeutet, wird verabschiedet.
1925-11-22
   22. November 1925
Bei Kammerwahlen erringen deutsche Parteien etwa 300.000 Stimmen mehr als 1920. Trotzdem nicht mehr Mandate.
1925-12-01
   1. Dezember 1925
Entlassung von mehreren Tausend deutscher Beamter, meist ohne Pension.
1926-02-03
   3. Februar 1926
Sprachenverordnung zur Förderung der tschechischen Sprache in den Schulen und im Verkehr. Jeder deutsche Beamte muß imstande sein, sich der tschechischen Sprache in Wort und Schrift zu bedienen. Von dieser Verordnung werden die Sudetendeutschen besonders hart getroffen: 33.000 sudetendeutsche Beamte werden entlassen. Durch weitere Maßnahmen wird erreicht, daß das Sudetendeutschtum 70.000 Staatsbeamte weniger hat, als ihm nach dem Bevölkerungsschlüssel zusteht.
1926-10-12
   12. Oktober 1926
Nachdem sich drei deutsche Parteien, die sogenannten „Aktivisten“ (Bund der Landwirte, Gewerbepartei und Christlich-Soziale Partei), zur Beteiligung an der Regierung entschlossen haben, treten Prof. Dr. Spina (Öffl. Arbeit) und Prof. Dr. Mayr-Harting, (Justiz) in das Kabinett ein.
Die deutsche Regierungsbeteiligung vermag die Lage der Sudetendeutschen jedoch nicht grundlegend zu bessern.
1928-07
   Ende Juli 1928
Die Deutschen im Hultschiner Ländchen überreichen dem Präsidenten Masaryk eine Beschwerdeschrift, da ihnen entgegen dem Minderheitenschutzvertrag die Bewilligung der deutschen Schulen für ihr Gebiet versagt wurde.
1928-12-02
   2. Dezember 1928
Bei Landtags- und Bezirkswahlen erhalten die drei aktivistischen deutschen Parteien 614.000, die Negativisten nur 350.000 und die Positiven (Partei für Arbeit und Wirtschaft sowie die Soz.) 523.000 Stimmen.
1929
   Herbst 1929 bis 1933

Weltwirtschaftskrise. Ihre Folgen werden in der CSR einseitig auf die Deutschen abgewälzt.
Starkes Zurückgehen des tschechoslowakischen Außenhandels, vor allem Baumwoll- und Glasindustrie befinden sich in schwerer Lage. Von dieser Krise werden insbesondere die deutschen Industriebezirke in Nordböhmen getroffen. Sie klagen, daß sie von der Regierung zurückgesetzt werden. Von rund achthunderttausend Arbeitslosen in der CSR entfallen etwa fünfhunderttausend auf die 3,3 Millionen Sudetendeutschen. Das bedeutet, daß die Arbeitslosigkeit unter den Sudetendeutschen etwa 3,3 mal so hoch war wie unter den Tschechen.

1929
   7. Dezember 1929
Die Christlich-Soziale Partei scheidet aus der Koalition der Aktivisten aus, dafür tritt die Sudetendeutsche Sozialdemokratische Partei ein. Ihr Mitglied Dr. Czech wird Minister in Prag (Soz. Fürsorge).

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