*Metzenseifen: eine halboffizielle Seite im Netz.
Es gibt wieder zwei Metzenseifen.
Die „Hauptstadt“der Deutschen in der Slowakei und ihr neuer Bürgermeister.
Ende 1999 mußten die Metzenseifener erneut zur Wahlurne, um ein Stadtoberhaupt zu wählen, obwohl sie erst ein Jahr zuvor ihren Bürgermeister gewählt hatten. Dies war deshalb nötig, weil sich die beiden Ortsteile, die seit 1960 vereinigt waren, getrennt hatten. Seit dem 1. Juli 1999 gibt es wieder zwei Metzenseifen: Ober-Metzenseifen mit etwas mehr als 500 Einwohnern, davon 30 Prozent Deutsche, und Metzenseifen – der ehemalige Hauptort Unter-Metzenseifen behielt den alten Namen bei – mit über 3700 Einwohnern, davon 70 Prozent Deutschen, die einzige mehrheitlich deutsche Stadt in der Slowakei heute. Damit hat sich die Zahl der Gemeinden in der Slowakei auf 2869 erhöht. Insgesamt gibt es an die 40 deutsch-slowakische Ortschaften mit 36 Ortsgruppen des Karpatendeutschen Vereins in der Slowakei.

Der alt-neue Bürgermeister Marian Richter, der aus einer deutschen Familie stammt – sein Vater kommt aus Deutsch-Proben im Hauerland/Mittelslowakei, seine Mutter aus Metzenseifen –, ist der erste nichtkommunistischen Bürgermeister in Metzenseifen seit 1945. Metzenseifen ist wohl die einzige Ortschaft der Slowakei, die stets einen deutschen – wenn auch kommunistischen – Bürgermeister hatte. Marian Richter, der auch zum Treffen der deutschen Bürgermeister aus der Slowakei (veranstaltet vom *VDA Bayern) kommt, ist ein Freund des jetzigen Staatspräsidenten Rudolf Schuster, dessen Elternhaus in der unmittelbaren Nachbarschaft des Rathauses steht. Der Bürgermeister hat sich zum Ziel gesetzt, Metzenseifen in alter Pracht wiedererstehen zu lassen, die deutsche Sprache in der Schule einzuführen – dafür sucht er Deutschlehrer, die Deutsch als Muttersprache lehren würden – und dem deutschen Brauchtum wieder Raum zu schaffen.

aus der KK 1120, Seite 10/11, von 2000-10-10