Internationalismus und die Nachkriegs-Vertreibung
Schriftwechsel zwischen Antonín Andert aus
Süddeutschland und Emanuel Mandler, Prag, im Einvernehmen mit den
Verfasser in tschechischer Sprache veröffentlicht auf der Netzseite http://www.bohumildolezal.cz/.
Auch die Veröffentlichung dieser Übersetzung wurde von Herrn Andert genehmigt.
September 2003
I.
Antonín Andert aus Süddeutschland an Emanuel
Mandler in Prag
Sehr geehrter
Herr Mandler,
gerne wende ich mich mit folgender Fragestellung zum Thema der Vertreibung der deutschen
Bevölkerung nach dem Krieg an Sie. Wie Sie sicher wissen, steht in der Überschrift VIII
des Kaschauer
Regierungsprogramms vom 5. April 1945 etwas anderes als einige Wochen später im Dekret No. 5/1945. Die Frage der Schuld wurde einfach durch Nationalitätsbezug
gelöst. Was
mich allerdings wundert, ist die Frage, wie es dazu kam. Im Diskussionsforum der
Lidove Noviny habe ich die Annahme erläutert, daß es sich hier um eine Art Deal mit den
Kommunisten gehandelt haben kann, etwa im Sinne Ich (Edvard Bene) werde Euch (sechs kommunistischen Ministern) die
Verstaatlichung als auch die Bildung der Nationalfront etc. genehmigen, allerdings unter
der Bedingungen, daß Ihr Euch für mein Projekt des kollektiven Heimzahlens (den
Deutschen Anmerkung der Übersetzerin) für München einsetzt.
So wie ich es Ihnen hier schreibe, kommt es mir zwar schon ein
bißchen an den Haaren herbeigezogen vor; nichtsdestoweniger wäre mir Ihre Meinung sehr
willkommen.
Mit herzlichem
Gruß
Antonín Andert
in Süddeutschland
Antwort:
Emanuel Mandler aus Prag
Sehr geehrter
Herr Andert!
Ich denke auch,
daß die Erläuterungen, die Sie hier anführen, nicht der Wirklichkeit entsprechen. Die
Wirklichkeit ist die, daß die Kommunisten zunächst darauf bestanden, daß
ausschließlich Personen (Individuen) mit deutscher Nationalität ausgesiedelt werden
sollen, die sich während des Krieges etwas zuschulden kommen ließen. Einen Abglanz, aber wirklich nur einen Abglanz dieser Auffassung finden
Sie in allen nationalistisch persekuierenden Bene-Dekreten. Ähnlich wie das Kaschauer Regierungsprogramm (welches mit
Rücksicht auf die internationalen Verbündeten rücksichtsvoll geschrieben
wurde), entsprechen auch die Bene-Dekrete nicht ganz der Realität.
Diese war übler. Die Dekrete führen Ausnahmen an, diese sind jedoch lächerlich ( z.B.
in Dekret über die Beschlagnahme der Landwirtschaftlichen
Fläche) oder sie sind in der Praxis nicht eingehalten worden.
Insgesamt läßt sich das alles dadurch
erklären, daß sich die nicht-kommunistischen Parteien auf das kommunistische Spiel
eingelassen haben; das, was wir über die Vertreibung (öffentlich) erklären werden, muß
nicht zwangsläufig auch das sein, was wir tun
werden. Dies war nicht ungeschickt, die wilde Vertreibung ist das beste Beispiel hierfür.
Was das Dekret
Nr. 5 betrifft, da hat die Nationalfront den Umstand, daß es sich hier um keine
Ausnahmen handelt, dadurch begründet, daß es sich eigentlich noch um keine Enteignungen handelt, nur um eine Verwaltung des Eigentum. Auch das
war nicht ungeschickt, das Eigentum zu enteignen und zu behaupten, dies geschieht nur um
zu verhindern, daß damit nicht richtig umgegangen wird.
So würde ich
empfehlen, die Seriosität des Vorgehens gegenüber den Deutschen und Ungarn, die im Kaschauer Programm aufgezeichhnet ist, nicht allzu ernst zu nehmen.
Mit herzlichem Gruß
Emanuel Mandler
II
Frage:
Antonín Andert an Emanuel Mandler
Sehr geehrter Herr Mandler!
Um ehrlich zu sein, habe
ich durch das Aufzeigen des Unterschieds zwischen dem Kaschauer Regierungsprogramm und dem
Dekret Nr. 5/1945 eine Spur verfolgt, auf die mich der verstorbene Professor Ferdinand
Seibt gebracht hat in seiner Veröffentlichung Deutsche und Tschechen.
Professor Seibt habe ich durch seine Aufträge kennengelernt. Ich restauriere Bücher,
genauer Bücherbindungen und über diesen Weg haben wir beide Kontakt aufgenommen.
Ferdinand Seibt argumentiert
kurzgefaßt auf eine Weise, die diesen spürbaren, sehr vorsichtigen und dabei
konkret ausgedrückten Unterschied feststellt. So wie Hrabal das Ende des Krieges
schildert und auch aus meinen eigenen (ich bin Nachkriegsjahrgang und seit 1969 im
Ausland) Erwägungen bin ich zu dem Ergebnis gekommen, daß es sich um aufgehetzte Zeiten
handelte, die Menschen zwar das Ende des Krieges erwartet haben, gleichwohl alle sehr
genau verfolgt haben, was und wie sich manifestiert, welche Pläne vorbereitet werden, was
wird nach Ende des Krieges geschehen. Aus dem
allem komme ich zu der Ansicht, daß das Kaschauer Regierungsprogramm nicht auf die
leichte Schulter genommen werden sollte. In vielen Punkten (das Umstrukturieren des
Staates) wurde es doch erfüllt.
Offen gesagt, gedenke ich nicht, den
damaligen Kommunisten die Verantwortung für die nationalistisch empfundenen Dekrete
zuzuordnen. Deren Ziel mußten sein und waren sozialisierende Dekrete. Nirgends kann ich
jedoch erkennen, daß sie sich von der ihnen eigenen Überzeugung, dem Internationalismus,
abgeneigt haben. Daß sie auf den Zug des Nationalismus aufgesprungen sind, ist mir klar
und aus populistischen Gründen auch verständlich; daß sie ihn jedoch im April / Mai
1945 in Fahrt gebracht haben sollten, fällt mir schwer zu glauben.
Ihr
Antonín Andert
aus Süddeutschland
Antwort:
Emanuel Mandler aus Prag an
Antonín Andert aus Süddeutschland
Sehr geehrter Herr Andert!
Wahrscheinlich wird es
sinnvoll sein, mehrere Briefe zu wechseln, damit wir uns richtig verstehen. Auf die grundsätzlichen Unterschiede zwischen den
einzelnen Dokumenten der Nationalfront verweise ich in meiner
Publikation Die Bene-Dekrete. Es
handelt sich um die Tatsache, daß das Projekt der national-sozialistischen Revolution
durch Bene entstanden ist. Die Kommunisten
haben dies aufgenommen und haben es in ein kompaktes Programm aufgearbeitet (das Kaschauer
Nationalprogramm), welches durch die gesamte Nationalfront konkretisiert wurde. Die Legislative der Revolution, natürlich
auch die Vertreibung der Deutschen, waren die Bene-Dekrete. Es kann nicht erwartet werden, daß Dokumente dreifacher
Art insgesamt übereinstimmen.
Als die tschechischen Kommunisten
erkannten, wie positiv Stalin die Vertreibung der Deutschen gesehen hat, wurden sie der
Vertreibung gegenüber erheblich offener als zuvor. Als sie begriffen haben, daß ihnen
dies Sympathien der tschechischen Wähler bringen wird, ist der Grad ihrer Begeisterung hierfür noch gestiegen. Es ist nichts
Besonderes daran. Sie meinen, daß die Kommunisten in erster Linie für sozialisierende
Maßnahmen einstehen sollten. Aber welche anderen
Maßnahmen konnten sozialisierender sein als die vollständige Enteignung des Eigentums
der Deutschen ohne Entschädigung? Bitte vergessen Sie nicht, daß ein geraumer Teil des
Eigentums der Deutschen dem Staat zugefallen ist, und daß der überwältigenden Mehrzahl
der staatlichen Verwalter das enteignete Eigentum, sofern es nicht sowieso nach und nach
gestohlen wurde, durch den Staat unmittelbar danach entzogen wurde.
Zur wilden Vertreibung noch eine
Anmerkung. Sie konnte nicht ohne die Unterstützung der sowjetischen Okkupationsverwaltung
durchgeführt werden. Die sowjetischen Organe und unsere Kommunisten glauben Sie
nicht, daß sie sich einig waren ?
Mit herzlichem Gruß
Emanuel Mandler
III.
Antonín Andert aus Süddeutschland an
Emanuel Mandler
Sehr geehrter Herr Mandler,
ich stimme allen Ihren Argumenten zu, nur
eines wundert mich. Ist es nicht möglich, daß zwischen
der Erläuterung von Sachverhalten die der Bergangenheit angehören, und einem Versuch
einer Rekonstruktion einer Situation, zu der es bei der Wahl zwischen zwei Alternativen
gekommen sein mag, ein Unterschied besteht? Anders ausgedrückt:
retrospektiv auf die innere Logik einzelner Züge hinzuweisen, könnte dazu führen, daß
wir nolens volens die Tatsache übersehen, daß in der gegebenen Situation
Alternativen existierten, die zusammen mit der letztlich gewählten bewertet wurden.
Das, um was es mir geht, würde ich am
ehesten bezeichnen als einen Versuch, die damals zur Diskussion stehenden Allternativen
aufzuspüren. Eine Sicht der damaligen Akteure in ihrer damaligen Disposition. Und hier
interessieren mich in erster Linie die Kommunisten. Präsident Bene kommt mir in
dieser Beziehung relativ trivial determiniert (mein Staat, meine Burg und die Ohrfeige,
die sie mir in München geben wollten) vor. Die Kommunisten dagegen standen in einem
Zwiespalt zwischen der Frage der sozialen
Revolution um den Preis, daß ihre Durchführung national verstanden wird (und nicht in
Begriffen des Klassenkampfes). Andererseits wußten sie, daß, wenn sie sich dazu hergeben
werden, ihnen niemand mehr ihren Wahlspruch Proletarier aller Länder vereinigt
Euch glauben wird. Auch wenn sie sich untereinander (in Moskau) durch Lenins
Lehrsätze über die führende Rolle der Partei getröstet haben und aus diesen arrogant
Vorstellungen wie daß ein Nichtparteimitglied entweder
vergessen oder sich sowieso nicht erinnern wird, wußte
jeder von ihnen, daß der Internationalismus einer der stärksten Trümpfe der Marxisten
ist.
Daß sie diesen Trumpf nicht auf den
Tisch gelegt haben, wissen wir. Wir wissen allerdings nicht, warum. Klar mußte auch ihnen gewesen sein, daß
diejenigen, die unter der Nazi-Verfolgung gelitten haben, sehr gut
wußten, daß die leitende nazistische Ideologie gerade der Nationalismus gewesen ist,
d.h. daß es bei der Nachkriegspolitik gegenüber den Deutschen um das gleiche, nur unter
einem anderen Anstrich handelte.
Anzunehmen, daß auch den Kommunisten
bekannt sein mußte, daß ein dem
tschechoslowakischen Publikum vorgesetzter Internationalismus unter
Berücksichtigung des starken tschechoslowakischen Nationalismus einem politischen
Selbstmord gleicht, scheint mir nicht der richtige Aspekt zu sein. Die Zeit, in der jeder
nachvollziehen konnte, wie dieser Nationalismus bei den deutschen Nachbarn entfacht wurde,
ging zu Ende. Man wußte sehr genau, daß Nationalismus, weil abstrakt, durch kaum etwas
wie z.B. die Sprache begründet
ist . Daß es eine Trübung ist, durch die vieles getrübt werden kann aber nicht unbedingt werden muß.
Es grüßt Sie Antonín Andert aus der
Ferne
Emanuel Mandler an Antonín
Andert:
Sehr geehrter Herr Andert,
Ich denke, daß, wenn wir
die tschechischen Kriegs- und Nachkriegsprobleme aus theoretischer Sicht betrachten (so
wie Sie es versuchen), der theoretische Großteil den faktischen
Teil, also das, was wirklich war, überschatten wird. Wenn wir schon über den kommunistischen
Internationalismus diskutieren, müssen wir uns dessen bewußt sein, daß es sich längst
nicht mehr um den Internationalismus von Karl Marx oder V. I. Lenin handelte. Es handelte
sich um den Internationalismus von Josef Stalin, dem Souverän der Sowjetunion. Mit anderen Worten, unter dem Mäntelchen
des sowjetischen Internationalismus verbirgt sich in Wahrheit der sowjetische
Imperialismus. Die Aufgabe der einzelnen osteuropäischen kommunistischen Parteien war es,
in den einzelnen Ländern soviel Macht auf sich zu vereinen, damit jedes einzelne Land ein Teil des sowjetischen
Kolonialreichs werden konnte. Sollte eine der Kommunistischen Parteiein Ungehorsam zeigen,
wäre es ihr schlecht ergangen (dies ist in Jugoslawien geschehen, allerdings war das Land
sehr weit und für Stalin nicht zu erreichen).
IV.
Antonín Andert an Emanuel Mandler
Sehr geehrter Herr Mandler,
Ich danke Ihnen für Ihre
umfassende Antwort und Ihre Aufforderung, bei dem Vergleich von Theorie und Praxis der
Kommunisten diese abzuwägen.
Wahrscheinlich ist es so, daß die
Kommunisten, insbesondere diejenigen, die hohe Posten innehatten, die Theorien des
Marxismus geschickt anzupassen versuchten. Hier denke ich insbesondere
auch an Größen wie Jean Paul Sartre, der von Simone de Beauvoir in
ihrem Buch Mandarin als ein Anpasser der Theorien an die Notwendigkeiten des
Alltags treffsicher charakterisiert wird. Wie es bei den
Jungs gelaufen ist, können wir leicht nachvollziehen.
Ich bin sehr froh, daß Sie mir
Gelegenheit gegeben haben, meine Gedanken zu ordnen,
und grüße herzlich nach Prag zurück
Antonín Andert aus Süddeutschland
P.S. Ich habe sehr stark den Eindruck, daß in
den heutigen Debatten zu den Dekreten hauptsächlich der Ansatz der ethnischen Säuberung
behandelt, der Aspekt der Eigentums-Umverteilung jedoch
auffällig oft verschwiegen wird.
Und hier das Ganze auch in tschechischer Sprache:
Internacionalismus a poválecné vyhnání
I.
Váený pane Mandlere,
rád bych se na Vás obrátil s následující otázkou k
vyhnání Nemcu po válce: Jak jiste víte, stojí v hlave VIII Koického vládního
programu z 5. dubna 1945, neco jiného, ne stálo pár nedel poté v dekretu 5/1945.
Otázka viny se reila jednodue národností. Cemu se divím a co si nejsem s
to moc vysvetlit, je, jak k tomu dolo. Na fóru Lidových novin o dekretech jsem
vyslovil domnenku, zda to nebyl jakýsi tau s komunisty v tom smyslu, já (Edvard.
Bene) vám (esti komunistickým. ministrum) povolím znárodnení, Národní
frontu atd., kdy se pripojíte k mému projektu kolektivní odplaty za Mnichov. Jak
Vám to zde píu, pripadá mi to jasne tak trochu za vlasy pritaené, nicméne
Vá názor bych uvítal.
Se srdecným pozdravem
Antonín Andert
Tutzing/Bavorsko
Odpoved:
Váený pane Anderte,
také si myslím, e vysvetlení, které uvádíte,
neodpovídá zcela skutecnosti. Skutecnost je taková, e komunisté zpocátku trvali
na tom, aby byly vystehovány pouze osoby (individua) nemecké národnosti, které se za
války provinily. Odlesk, ale opravdu jenom odlesk tohoto pojetí najdete ve vech
nacionálne perzekucních Beneových dekretech. Podobne jako Koický vládní
program (psaný s ohledem na mezinárodní spojence "ohleduplne") také
Beneovy dekrety neodpovídají zcela realite. Ta byla horí. Dekrety uvádejí
výjimky, ale ty jsou bud smené (napr. v dekretu o konfiskaci zemedelské pudy),
anebo se v praxi nedodrovaly.
Celkem se to ve snadno dá vysvetlit tím, e
ne-komunistické strany pristoupily na komunistickou hru: neco jiného budeme o odsunu
ríkat a neco jiné ho delat; divoký odsun je toho nejlepím prípadem.
Pokud jde o dekret c. 5, pak si Národní fronta okolnost,
e tu ádné výjimky nejsou, oduvodnovala nejspí tím, e vlastne
jete nejde o konfiskace, ale pouze o dohled nad majetkem. Nebylo to neikové,
zabavit majetek a tvrdit e jde pouze o to, aby se s ním správne zacházelo...
Take serióznost postupu vuci Nemcum a Madarum,
naznacovanou v Koickém vládním programu, bych doporucoval nebrat príli
váne.
Se srdecným pozdravem
Emanuel Mandler
II.
Váený pane Mandlere,
Abych pravdu rekl, sledoval jsem rozdílem Koického
vládního programu a dekretu c. 5/1945 stopu, na kterou me privedl zesnulý Ferdinand
Seibt v jeho "Deutsche und Tschechen". Frantika Seibta znám ze
zakázkových kontaktu; restauruji zde v okolí Mnichova knihy, presneji knihovazby, a
pres materielní stránku knih jsme se spolu seznámili.
Ferdinand Seibt argumentuje v kostce tak, e zde onen
citelný, velmi opatrný a pritom skutecne vyjádrený rozdíl zjituje. Z toho, jak
napríklad Hrabal lící konec války (jsem rocník 46, a od roku 1969 jsem pryc z Cech) a
ze svých obycejných úvah jsem dospel k záveru, e doba byla vyhecovaná a lidé
se teili na konec války, ale vichni velmi svedomite sledovali, co a jak se
projevuje, jaké plány se asi chystají, co se tedy po válce bude dít. Z toho usuzuji,
e Koický vládní program by se nemel brát na lehkou váhu. V mnoha bodech
(prebudování státu) byl preci splnen.
Otevrene receno, nehodlám tehdejím komunistum prisuzovat
zodpovednost za národne chápané dekrety. Jejich cílem byly a musely být
socializující dekrety. Nikde ale nevidím, e by se museli odklánet od vlastního
presvedcení, to znamená od internacionalismu. e na národovectví
"naskocili", je mi jasné a z populistických duvodu pochopitelné, e by
ho ale sami mezi dubnem a kvetnem 1945 rozdmýchávali, je mi teké verit.
Vá
Antonín Andert
*
Váený pane Anderte,
Moná e bude zapotrebí vymenit si pár dopisu,
abychom si rozumeli. Jaké jsou v zásade rozdíly mezi jednotlivými dokumenty NF, na to
poukazuji v publikaci "Beneovy dekrety". Jde o to: projekt národne
socialistické revoluce vytvoril dr. Bene. Komunisté ho prijali a rozpracovali v
ucelený program (Koický vládní program), který prijala celá NF. Legislativou
revoluce, prirozene vcetne vyhnání Nemcu, byly Beneovy dekrety. Není moné
poadovat, aby se dokumenty tohoto trojího druhu zcela shodovaly.
Kdy cetí komunisté videli, jak kladne se k
vyhnání Nemcu staví Stalin, byli odsunu více nakloneni ne pred tím. Kdy
pochopili, e jim to prinese sympatie ceských volicu, jejich nadení
jete stouplo. Není na tom nic divného. Ríkáte, e komunisté museli být
hlavne pro socializující opatrení. Ale byla nejaká opatrení víc socializující
ne úplná konfiskace majetku Nemcu bez náhrady? Nezapomente, e znacná cást
nemeckého majetku pripadla státu a e drtivé vetine národních správcu
zkonfiskovaný majetek, pokud se nerozkradl, beztak brzy stát sebral.
K divokému odsunu jete poznámku: nemohl probehnout bez
pomoci sovetské okupacní správy. Sovetské orgány a nai komunisté - myslíte
si, e se neshodovali?
Se srdecným pozdravem
Emanuel Mandler
III.
Váený pane Mandlere,
vekerým Vaím argumentum pritakávám, jedno me ale pritom tak trochu
teoreticky zaráí: Není moné, e mue být rozdíl mezi
vysvetlováním vecí poté, co probehly, a mezi tím, kdy se snaíme situaci,
pri které docházelo k volbe mezi monými alternativami, nejak rekonstruovat? Jinak
receno, retrospektivne poukazovat na vnitrní logiku jednotlivých tahu by nás preci
mohlo nutit k tomu, volky nevolky prezírat skutecnost, e v konkrétní dané
situaci existovaly alternativy, které byly spolu s touto posléze zvolenou situací
zvaovány.
O co mi tedy jde, bych nazval pokusem vybavit si tehdy se
nabízející alternativy. Videt tehdejí aktéry v jejich rozpoloení
(roz-poloení)! A zde me zajímají hlavne komunisté. Prezident . Bene mi v
srovnání s nimi pripadá pomerne triviálne determinovaný (muj stát, muj Hrad, a ta
facka, co mi dali, nebo jen chteli dát v Mnichove). Komunisté byli naopak poloeni
mezi otázku sociální revoluce za cenu, e bude jak provedena, tak chápána
národnostne (a ne trídne). Na druhé strane vedeli, e kdy tomu svolí a
dokonce se neceho podobného zúcastní, tak jim u nikdo jejich "Proletári
vech zemí, spojte se!" verit nebude. I kdyby se mezi sebou (v Moskve) kojili
Leninovými pouckami o vedoucí úloze strany a z toho si arogantne lepili predstavy o
tom, e nestraník bud zapomene nebo nebude znát, kadý z nich vedel, e
internacionalismus je jedním z nejsilnejích trumfu marxistu.
e ho na stul nehodili, to víme, nevíme ale (aspon já
ne), proc tak nehráli. Jasné muselo být toti i jim, e ti, co nacistickou
perzekucí opravdu trpeli, dobre vedeli, e steejním nacistickým
presvedcením bylo práve národovectví, e se tudí pri poválecné politice
vuci Nemcum jedná o to samé, pouze jinak namalované.
Akceptovat zde vysvetlení, e i komunisté dobre vedeli,
e predkládat ceskoslovenskému obecenstvu internacionalismus je jakoby politickou
sebevradou, bere-li se v úvahu silný ceský nacionalismus, se mi moc nezdá.
Doívala toti doba, kdy byl kadý svedkem, jak se u nemeckého souseda
rozdmychával. Vedelo se tedy dobre, e nacionalismus, protoe abstraktní,
není nicím daný, jako napr. jazyk, ale e je to zákal, kterým se sice dá mnohé
zakalit, ale nemusí.
Zdraví Vás na dálku
Antonín Andert
*
Váený pane Anderte:
Myslím, e kdy se ceské válecné a poválecné
problémy pojmou z vetí cásti teoreticky (jak se o to pokouíte), pak ta
vetí - teoretická - cást zastíní cást faktickou, tedy to, jak tomu skutecne
bylo. Hovoríme-li o komunistickém internacionalismu, meli bychom si kupríkladu být
vedomi toho, e to u dávno nebyl Marxuv ci Leninuv internacionalismus,
nýbr internacionalismus J. V. Stalina jakoto suverénního vládce
Sovetského svazu. Jinými slovy, pod plátíkem komunistického
"internacionalismu" se skrýval sovetský imperialismus. Úkolem jednotlivých
východoevropských komunistických stran bylo získat v prísluných zemích moc
tak, aby se tato zeme mohla stát soucástí sovetské koloniální ríe. Pokud by
nejaká komunistická strana byla neposluná, se zlou by se potázala (stalo se to
Jugoslávii, ale ta byla príli daleko a Stalin na ni nedosáhl).
Váený pane Mandlere,
dekuji Vám za obírnou odpoved a Vaí výzvu: pri
srovnávání teorie a praxe komunistu, rádne poslední zváit, sleduji.
Asi je to taky tak, e si komunisté, hlavne ti, co byli v
onech stránách pomerne vysoko, marxismus ikovne prizpusobovávali. Zde myslím
dokonce i na velikány jako Jean Paul Sartre, kterého práve pri tomto napasování
teorií potrebám dne, Simone de Beauvoir v "Mandaríni" potrefne
charakterisuje. Jak to beelo u "kluku" se dá pomerne snadno domyslet.
Jsem ale velmi rád, e jste mi dal príleitost vec
si ujasnit
a zdravím srdecne do Prahy
Antonín Andert
PS
Mám taky silný dojem, e se dnes v debatách o dekretech hlavne ventiluje pouze
jimi doprovázená národnostní cistka a e se podezrelo casto zamlcuje jejich
"zaslouení se" o hluboké a dalekosáhlé majetkové premeny.