Asch 1918 – 1948 / Ausstellungskatalog Seite 38

Veröffentlichung der Staatsgründungsdokumente
Die Staatsgründungdokumente 1919/20 der Tschechoslowakei wurden im Juli 1937 erstmals veröffentlich. Aus diesen Schriftstücken ist zu entnehmen, daß die Tschechen Asch und Umgebung an Deutschland abzutreten bereit waren gegen andere Gebietsteile im Böhmerwald. Diese Stelle heißt wörtlich: „Zum Ausgleich aller dieser Berichtigungen sind wir bereit, an Sachsen oder Bayern im Osten Böhmens (so heißt es wirklich im Originaltext!) das Gebiet von Asch, das sehr bevölkert und industriell sehr reich ist, abzutreten.
... die neue Grenze wird am Höllberg (603) in dem Vorsprung von Asch beginnen. Über den Ziegenberg und den Egerer Stadtwald wird sie zum Frosch-Wirthaus und Lochmühle auf der östlichen Seite vor Asch führen. Die Dörfer Lindau, Haslau, Rommersreth und Steingrün werden in Böhmen bleiben.“

Im Absatz 2 heißt es weiter:
Territoriale Wünsche: Von Deutschland möge der Glatzer Gebirgskessel und die Gegend von Ratibor abgetragen werden, ferner schmalere Grenzstreifen im Erzgebirge, Isergebirge und im Böhmerwald, wogegen der Bezirk Asch an Deutschland fallen solle.
Diese tschechischen Wünsche sind nicht in Erfüllung gegangen, wodurch Asch seit dem Umbruch 1918 bis heute zur Tschechei gehört.

Chronik der Stadt Asch 1937    
Text wiedergegeben nach dem hervorragenden Ausstellungskatalog „Asch 1918 – 1948“.
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Die Generalkarte Mitteleuropa 1:200000 zeigt den Bearbeitungsstand von 1928 (Nachdruck 1965)
ML 2004-01-11

Im Zusammenhang mit Gebietsaustausch und Grenzänderungsüberlegungen ist auch das Münchner Abkommen interessant, aber auch der Necas-Brief, in dem Edvard Beneš gegen Ende seiner Präsidentenzeit einen Plan zum Bevölkerungstransfer und für eine Gebietsabtreteung dokumentiert.