Liebe Besucher der Netzseite „MITTELEUROPA!
Vor etwa einem Jahr begann ich mit dem Aufbau dieser Seite. Vorangegangen war ein reicher Briefwechsel mit einem jungen tschechischen Germanisten, den ich über das Thema „Frakturschriften“ kennengelernt hatte und dem ich in vorsichtigen Darstellungen versuchte, die gemeinsame Geschichte der Deutschen und Tschechen in Böhmen und Mähren näherzubringen.

Getragen von dem erfreulichen Ansturm, den meine Seite innerhalb kurzer Zeit erlebte (13000 Besucher wurden schon gezählt, bevor 365 Tage vorbei sind, im August 2001 über 1600 Besucher!) und ermuntert durch manche freundliche Zuschrift habe ich den Inhalt der Seite weitestgehend selbst bestritten. Aber ich möchte mich sehr herzlich bedanken für tatkräftige Hilfen durch manche ältere und auch jüngere Menschen, die so wie ich mit großer Hingabe für das Erbe der Deutschen in den östlichen Heimatländern arbeiten.
Auch auf die Gefahr hin, daß ich den einen oder die andere vergessen, möchte ich mich hier besonders bedanken bei Peky in Brünn, Dr. Erich Pillwein aus Brünn, Klaus Hornischer aus Reichenberg, Wolfgang Lazarek aus Karlsbad, Dr. Helmut Matejka in München, den vielen fleißigen Betreuern von Nachrichtendiensten zu Schlesien, zu Ostpreußen, zu Siebenbürgen und Rumänien allgemein. Helmut Kluger aus Gießhübel sei nicht vergessen, auch Herr DSFAA gab mir gute Hinweise und Unterstützung. Frau XXXX XXXX
* in Norwegen gab mir wichtige Anregungen, ebenso Herr YYYY-YYYYY YYYYYYY* in München. Frau Friederike Purkl habe ich zu danken für Hilfen bei manchen Übersetzungen aus dem Englischen und für die kritischen Ergänzungen zur Darstellung über Konrad Henlein, die Herr Adolf Zintl – neben vielen anderen kurzen Beiträgen – lieferte und die ich noch aufzuarbeiten habe. Rudi Gerber und Reinhard J. Wegner unterstützen mich aus Übersee mit Suche nach Literatur, Werner Juretzko aus Oberschlesien/Chikago lenkte sogar einen Europa-Aufenthalt in meine „vier Wände“. Günter Ullwer danke ich für mehrere auch namentlich gezeichnete Beiträge und Herrn Konrad Badenheuer für manchen Rat bei der Suche nach besonderen Informationen. Gerhard Hanak aus Damitz, in Brünn und bei München forderte mich mit seiner Damitz“-Seite heraus: ich half ihm in und um Damitz mit redaktionellen Kleinigkeiten, er aber lieferte mir aus Brünn und Umgebung unschätzbar wertvolle Nachrichten und Bilder, die noch nach und nach in die Veröffentlichungen einfließen können. Auch Hanne Pilz in Amerika oder Ottokar Löbl in Frankfurt und Saaz gaben mir Anregungen und reizten zu kundiger Kritik. Adam Slaby in Leutensdorf und Chemnitz war lange Zeit ein eifriger Briefschreiber und Zuträger von Nachrichten. Herr Dieter Max stellte mir Literatur zur Verfügung. Auch Herrn Friedebert Volk bin ich für manche Zusendung dankbar. Mein Architektenkollege Joachim Kirsch sei nicht vergessen, der aus Schlesien berichtet und selbst oft den Finger in die Wunden der Verbände legt. Roland Lauer möchte ich auch Dank sagen, wenngleich der Schriftwechsel eingeschlafen zu sein scheint. Stellvertretend für manche Tschechen, von denen ich einzelne Briefe erhielt, möchte ich den Schwarzen Kater in Tschechien und Konrad Ben hervorheben: auch deren Beiträge waren mir hier und da eine Bereicherung.

Ich werde diese Liste meines Dankes noch ergänzen – es waren viele liebe Menschen, sowohl umsichtige Leute aus der Erlebnis-Generation als auch kenntnisreiche Nachgeborene, die mit zum bisherigen Gelingen von „MITTELEUROPA“ beitrugen.

Ich sollte AOL nicht vergessen, denn dieses Unternehmen machte es mir durch einen – leider jetzt gekündigten – besonders günstigen Pauschaltarif leicht, mich im Weltnetz umzusehen und Fäden zu spinnen zu einer großen Zahl von arbeitsamen Menschen im schier unerschöpflichen Wissen des Weltnetzes.

Dank auch an die offiziellen Pressedienste „Radio Prag“ und der Sudetendeutschen Landsmannschaften in Deutschland und in Österreich, die mich regelmäßig mit ihren Verlautbarungen beliefern und an die „Sudetenpost“, die ich zwar kostenfrei erhalte, aber nur ungenügend auswerten kann – einfach mangels Zeit und Kraft.

Wichtig sind auch die Tageszeitungen und Nachrichtenmagazine, die ihre Archive öffnen und es zulassen, daß man gezielt auf einzelne thematisch eingegrenzte Beiträge hinweist. Mit Ausnahme der FAZ (die wiederum den Vorteil hat, daß sie ihre Texte in überliefertem Qualitätssatz darbringt und nicht auf die Dummdeutsch-Schreibung der Kultusminister hereingefallen ist) stehen viele Archive kostenfrei offen, und ich habe so manchen Verweis in die Aktenregale des Spiegels oder der Welt gelegt. Zumeist sind mir die Hinweise dafür zugetragen worden oder im Forum der Sudetendeutschen Landsmannschaft aufgetaucht.

Ohne die vielen Hinweise, die man mir gab, wäre meine Seite MITTELEUROPA nicht das, was sie ist. Aber was wird aus ihr werden?

Meine Wünsche gehen in die Richtung, daß sich noch einige Leute mehr nicht nur mit vielfachen Einzelhinweisen am Aufbau von MITTELEUROPA beteiligen, sondern daß sie auch an den Strukturen mitarbeiten.

Einerseits möchte ich dem Suchenden für den schnellen Zugriff die Fakten zur Verfügung stellen, die er gerade in seiner augenblicklichen Auseinandersetzung nötig hat. Das heißt: Ausbau der Dokumentationen über die Geschehnisse (Beispielhaft dazu: die Sammlung von Frau XXXX* – nur mit besserem gezieltem Zugriff) aber auch über die politischen, militärischen oder wirtschaftlichen Hintergründe. So zum Beispiel die Sammlung der Benesch-Dekrete, die m.W. erstmalig hier durch mich vollständig im Weltnetz veröffentlicht sind. Aber da fehlen noch: Haager Landkriegsordnung in vollständiger Fassung, Genfer Konventionen zum Schutz der Zivilbevölkerung, der Kriegsgefangenen und der Kulturgüter. Es fehlen noch unendlich viele Dokumente, die zwar in Büchern vorliegen, aber noch nicht durch Schlagwortsuche erschlossen sind. Und es fehlen noch – von einigen wenigen Beispielen abgesehen – Berichte aus den Nachbarländern, die uns Kenntnis geben über dortiges Streben nach geschichtlicher Wahrheit über das Ringen der Systeme und der Völker.

Das alles – und dazu aktuelle Berichte nicht nur über das Geschehen bei den Heimatvertriebenen, sondern auch in der ehemaligen Heimat – wäre ursprüngliche Aufgabe der Landsmannschaften. Aber ganz offensichtlich ist, daß z.B. die Sudetendeutsche Landsmannschaft (der ich im vergangenen Jahre beigetreten bin) diese Verpflichtung nicht erfüllt. Auf ihrer Leitseite verbergen sich, sofern sie überhaupt veröffentlicht werden, geschichtliche Dokumentationen irgendwo im Dickicht der Beiträge. Kein Suchwortregister führt den Wißbegierigen an sein Ziel. Das Trauerspiel um das Forum, das wohl planmäßig von Außenstehenden niedergerissen wird, auf dem ein ehrlich denkender und handelnder Mensch sich kaum wohlfühlen kann, möchte ich hier nicht weiter ausführen. 

Für meine Seite „MITTELEUROPA“ möchte ich im wesentlichen noch eine Verbesserung einführen: die Erschließung über verschiedene Suchhilfen: Ortsregister, Personenregister, Autorenregister und Sachregister. Hierfür suche ich zum einen eine programmierte Hilfe, denn die Register müssen sofort durch Sprungadressen mit den Beiträgen verknüpft werden, sonst sind sie nicht verwertbar, und zum anderen Mitarbeiter, die mit mir diese Register aufbauen.

Und mit der ganzen Unternehmung „MITTELEUROPA“ möchte ich den Landsmannschaften vormachen und anbieten, daß sie hier mitziehen, daß sie ihre Selbstdarstellungen nicht mit heiteren Bildchen oder mit selbstbeweihräuchernden Reden füllen, sondern daß sie das Wissen um die Heimat, um deren Verlust, um ihre Geschichte und ihre Gegenwart und Zukunft, um die politischen Hintergründe und um die rechtlichen Grundlagen darstellen, so daß jedermann daran teilhaben kann und nicht die Unwissenheit, Dummheit und Bosheit die Wahrheit überdeckt. Gerade jüngste Beiträge im Forum der Sudetendeutschen Landsmannschaft, die immer nur die Geschichte 1939 beginnen lassen, zeigen doch so deutlich wie nichts anderes, daß das bisherige Handeln der Landsmannschaften schier unerfüllbare Wissenslücken hinterläßt. Dabei weiß jeder gebildete Mensch, daß das Wissen vorhanden ist, daß es entweder planmäßig in den Archiven der Kriegssieger unter Verschluß gehalten wird oder aber daß es wissentlich zugedeckt wird mit unerhört einseitigen Darstellungen zum Schaden Deutschlands.

Bitte schreiben Sie mir, wie Sie über meine Ansichten, Absichten und Pläne denken. Wie weit geht Ihr Interesse: wie viel Zeit, Mitarbeit oder Geld möchten Sie aufbringen für dieses „MITTELEUROPA“ der Zukunft?

Für Ihre Aufmerksamkeit, Ihre Treue und Ihre Ausdauer danke ich Ihnen sehr herzlich! 

                                                    Ihr Markwart Lindenthal
                                                    2001-09-01
* Die beiden Autoren verlangten von mir unter Androhung gerichtlicher Schritte die Tilgung ihrer Namen. 2001-09-12

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