Wirklichkeitsfremd
Zum Leserbrief "Eichel sagt die Unwahrheit" vom 27. September 2000.
Wer die Politik der SPD in den Jahren um die Zeit vor der Wiedervereinigung erlebt und verfolgt hat, wird daran erinnert, daß es die SPD war, die für Erhaltung von zwei Staaten in Deutschland und eine eigene Staatsbürgerschaft für die Bürger der "DDR" eingetreten ist.
Aus den nachstehenden Äußerungen führender SPD-Politiker zur damaligen Zeit wird diese Politik eindeutig vertreten und untermauert:
"Die Hoffnung auf Wiedervereinigung wurde geradezu zur Lebenslüge der zweiten deutschen Republik" (Willy Brandt, 1988)
"Es ist auch eine Chance für Europa, wenn es zwei deutsche Staaten gibt" (Walter Momper, 1989)
"Die vom Parteivorstand und der Bundestagsfraktion bekräftigten Positionen, nämlich Ablehnung des leichtfertigen und illusionären Wiedervereinigungsgeredes, finden auch außerhalb der SPD mehr und mehr Zustimmung" (Hans-Jochen Vogel, 1989).
Wenn Herr Eichel in seiner bedauernswerten Rede nun einen anderen Sachverhalt herzustellen versucht, dann können seine Ausführungen nur als wahrheitswidrig und wirklichkeitsfremd unterstellt werden.

Leserbrief von Heinrich Becker, Kassel, in der HNA 233 PR/MU Seite 29, 2000-10-07

Die Anführungszeichen bei "DDR" habe ich gesetzt, weil zwei von den drei Buchstaben gelogen waren: weder eine Demokratie (von den letzten Wochen abgesehen) noch eine Republik, sondern ein totalitärer Zentralstaat, der mehr als die zehnfache Anzahl von SD-Mitarbeitern beschäftigte als das fünfmal so große ach so totalitäre "Dritte Reich". 

Für genauere Quellenangaben wäre ich dankbar!   ML 2000-10-09