Meldung von Radio Prag 2001-07-18
Ein Mahnmal in Teplice nad Metuji wird an die Ermordung von 23 Deutschen erinnern
Die Verbesserung der Beziehungen zwischen Tschechen und Deutschen wird noch viel Geduld von den beiden Seiten verlangen, erklärte der tschechische Senatspräsident Petr Pithart am Montag während seines Besuches im ostböhmischen Broumov/Braunau. Zu einem Symbol für die Verbesserung der Beziehungen mit den ehemaligen deutschen Mitbürgern in der Region von Broumov soll die Errichtung eines Mahnmals in Teplice nad Metuji/Wekelsdorf* im Jahr 2003 sein. Das Mahnmal soll an die Ermordung von 23 Deutschen bei deren Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg erinnern. Darüber informierte gestern Jan Pinos, der Vorsitzende der Bürgerinitiative „Sei tüchtig, Broumovsko“ , die Nachrichtenagentur CTK.

*Falsche Schreibung "Weckelsdorf" (im Original) wurde berichtigt.
Über die Geschehnisse 1945 liegen zwei Zeugenberichte vor.  

Frage: Warum das Mahnmal erst 2003? warum nicht schon 1945, 1946, 1989 oder 2001?
ML 2001-07-18

Kleine, aber wichtige Ergänzung von Helmut Mateijka zu obiger Meldung von Radio Prag:
Sowohl die tschechische Fassung dieser Nachrichten von Radio Prag als auch die Lidove Noviny melden hierzu ergänzend, daß es sich bei den Tätern des Jahres 1945 um „Rote Garden“ gehandelt habe, die dort den Verkehr regelten.
Dies ist deshalb bemerkenswert, weil damit zugegeben wird, daß die Tschechoslowakei bereits 1945 keine Demokratie mehr war, wie das bei uns in Deutschland immer behauptet wird. Angesichts der Ergebnisse der Wahlen des Jahres 1946, bei denen die Kommunisten und die Tschechischen Nationalen Sozialisten (Ceskoslovenska strana narodních socialistu) im Tschechischen Landesteil zusammen beinahe 70 % der Stimmen und Mandate in der Nationalversammlung erreichten, ist die bei uns vertretene Haltung blanker Unsinn.
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Matejka