Am 19. Juni 2003 vernahm man aus Prag versöhnlichere Töne. Ich bin dadurch überrascht und versuche, verschiedene Meldungen aufzuarbeiten:

2002-02-19-22:51
Tschechiens Vizepräsident entschuldigt Zeman mit schlechtem Englisch
War alles ganz anders gemeint: Nur sein schlechtes Englisch sei schuld, daß Tschechiens Regierungschef Zeman Palästinenserchef Arafat mit Hitler verglichen habe, heißt es aus Prag.
http://www.netzeitung.de/3/179275.html

2002-02-20-13:04
EU-Parlament lässt Beneš-Dekrete prüfen
Der Streit um die Beneš-Dekrete belastet die Beitrittsverhandlungen Tschechiens zur EU. Nun wollen Prag und Brüssel Rechtsgutachten erstellen lassen.
http://www.netzeitung.de/3/180491.html

2002-02-20-15:16
Fischer: Differenzen mit Tschechien beigelegt
Trotz internationaler Kritik an Tschechiens Regierungschef Zeman ist Joschka Fischer nach Prag gefahren. Die Irritationen über den Arafat-Hitler-Vergleich seien nun ausgeräumt, meint der deutsche Außenminister.
http://www.netzeitung.de/3/179380.html

2002-10-17-16:46
EU sieht in Beneš-Dekreten kein  Hindernis für EU-Beitritt Tschechiens
Anders als einige Politiker in Österreich und Deutschland hat die EU-Kommission kein Problem mit den Beneš-Dekreten.
http://www.netzeitung.de/3/211556.html

2003-01-14-08:33
Tschechischer Außenminister will  nicht über Beneš-Dekrete sprechen
Der tschechische Außenminister Svoboda findet, die Vergangenheit dürfe «kein Thema» mehr sein. Er ist am Dienstag in Berlin, um einen Gipfeltreffen zwischen Schröder und Spidla vorzubereiten.
http://www.netzeitung.de/2/222527.html

2003-03-14-20:04
Neuer Tschechischer Präsident verurteilt Beneš-Dekrete
Der neu gewählte tschechische Präsident Klaus hat sich von den Beneš-Dekreten distanziert. Die Vertreibung der Deutschen sei «unannehmbar», heißt es in einer Erklärung.
http://www.netzeitung.de/3/230863.html

2003-06-08-19:49
Stoiber: Tschechien nicht reif für EU-Beitritt
Die Bundesregierung tut zu wenig für die Sudetendeutschen – das zumindest hat Edmund Stoiber dem Kanzler auf dem Sudetendeutschen Tag vorgeworfen. Tschechien forderte er auf die Benes-Dekrete aufzuheben.
http://www.netzeitung.de/2/242759.html

2003-06-19-20:06
Tschechien verurteilt Vertreibung
Prag will das Verhältnis zu Berlin entspannen: In einer Regierungserklärung werden «Ereignisse» der Nachkriegszeit als unakzeptabel bezeichnet. Gemeint sind die Benes-Dekrete.
http://www.netzeitung.de/3/244176.html

2003-06-20-01:22
Prag distanziert sich von „Nachkriegsereignissen“
„Weder der zweite Weltkrieg noch die aus heutiger Sicht nicht hinnehmbaren Ereignisse und Taten aus der Zeit unmittelbar danach, ... ... ..., können ungeschehen gemacht werden.“
http://www.mdr.de/eu/aktuell/777318.html

2003-06-20
Gemischte Reaktion auf Prags Erklärung
Überwiegend positiv wurde das erstmalige Bedauern der Vertreibungen aufgenommen, doch in Wien und Prag wird es unterschiedlich eingeschätzt.
http://www.diepresse.com/detail/default.asp?id=361591&channel=p&ressort=eu

2003-06-21
Sudetendeutsche begrüßen Prager Erklärung
MÜNCHEN. Die Erklärung der tschechischen Regierung zur Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg ist bei den Betroffenen auf ein positives Echo gestoßen. Der Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, der CSU-Europaabgeordnete Bernd Posselt, sprach gestern von einem „positiven Schritt Prags“. Er forderte die Einrichtung eines Runden Tisches zwischen Tschechen und Sudetendeutschen. „Wir Sudetendeutsche sind zum Dialog bereit“, sagte Posselt.
Die sozialliberale Regierung in Prag hatte in einer Erklärung zum EU-Referendum die Vertreibung der Sudetendeutschen als „aus der heutigen Sicht unannehmbar“ bezeichnet. Sie könne aber „nicht ungeschehen“ gemacht werden. Prag sei zuversichtlich, „daß diese dunklen Kapitel der europäischen Geschichte das Zusammenleben der europäischen Staaten nicht länger belasten“, hieß es weiter. (DPA/AP)
(HNA 141 Seite 2, 2003-06-21)