Mir wurde folgender Bericht zugetragen.
Ich habe Zweifel an seiner Wahrhaftigkeit.
Wer weiß etwas darüber????  ML 2001-08-24

Kann es sein, daß es einen zweiten Ort dieses Namens gab?

MATHESIANA,
Protestantische Vierteljahresschrift zur Kultur- und Zeitgeschichte, I/1979, Seite 21:

Der „Holocaust“ von Nagydobrony
Flüchtlinge, die in Wien eintrafen, enthüllten die Einzelheiten eines Massenverbrechens der Roten Armee, das zwar im Westen nicht unbekannt war, über dessen nähere Umstände man jedoch nichts wußte. Es handelt sich um die Ausrottung des Marktfleckens Nagydobrony in der Karpato-Ukraine.

Die sowjetischen Besatzungstruppen in dem von der UdSSR annektierten Land verfügten im Sommer 1946 die totale Ablieferung der eben erst eingebrachten Getreideernte. Eine Maßnahme, welche die Bevölkerung dem blanken Hungertod ausliefern mußte, nachdem bei verschiedenen Razzien schon nahezu alle anderen Lebensmittel weggenommen worden waren.

Die Bauern verweigerten den Zwangstribut.
Es kam zu Demonstrationen, in deren Verlauf die von den Rotgardisten beschlagnahmten und am Rand des Dorfes gelagerten Vorräte angezündet wurden. Einige der verzweifelten Menschen hatten den Getreideberg mit Petroleum übergossen und in Flammen aufgehen lassen.
Die Antwort der sowjetischen Besatzungsmacht war grauenhaft. Bereits am folgenden Morgen, dem 17. Juli 1946, umzingelten Einheiten der Roten Armee Nagydobrony. Vom Flugplatz Ungvar stiegen Bomber auf und belegten die Ortschaft mit einem Phosphorteppich. Innerhalb weniger Sekunden verwandelte sich der Ort in ein einziges Flammenmeer. Einwohner, die noch fliehen konnten, verbluteten im Kugelhagel der Maschinengewehre.

Eine zweite Angriffswelle vernichtete mit Sprengbomben auch noch die Ruinen. Der Markt Nagydobrony hatte aufgehört zu existieren. Keine Landkarte verzeichnet ihn seitdem. Es ist, als hätte es ihn nie gegeben.
Genau 5191 Menschen, darunter viele Kinder, fielen dem Massaker zum Opfer. Die Toten wurden in Massengräbern auf den umliegenden Feldern verscharrt. Kein Hügel kündet von ihnen.

Sieben Männer und zwei Frauen vermochten sich zu retten.

Man wird an die Massengräber von Katyn erinnert, wo die Sowjets im Frühjahr 1940 die Elite der polnischen Nation, 15 000 Offiziere und Unteroffiziere, durch Genickschuß liquidierten und in den Wäldern verscharrten.

Es ist bezeichnend, daß die westdeutsche Presse von dem Schicksal des Ortes Nagydobrony keine Kenntnis nimmt.  Umso mehr müssen wir an den jeweiligen Jahrestagen über Lidice und Oradour lesen, Kriegshandlungen, die zwar nicht zu vertreten, wohl aber erklärbar sind.

Das Verbrechen von Nagydobrony geschah mehr als ein Jahr nach dem Krieg und richtete sich gegen eine slawische Bevölkerung.
m. w.

Wer weiß mehr über diesen Völkermord? Bitte berichten Sie mir, damit ich mehr berichten kann!

Im Großen Volksatlas, den Velhagen und Klasing 1940 herausbrachten, ist dieser Ort verzeichnet, und zwar zu Ungarn gehörig. Daher ist zu vermuten, daß die Bevölkerung nicht slawisch, sondern madjarisch war! ML 2001-08-24

nagydobrony01.jpg (85988 Byte)

Hier ein Ausschnitt aus der Generalkarte von Mitteleuropa 1:200000,
Blatt Munkatsch. 1889, Nachträge 1967. Wiedergabe hier in Oiginalgröße!

munkacs01.jpg (341241 Byte)

Das Straßendorf Großschönau (?) erscheint zwar größer als Kleinschönau (westliches Nachbardorf), war aber nur etwa 1800 m lang, bot also nur Platz für etwa 90 bis 150 Höfe, also kaum für mehr als 1000 bis 1500 Menschen!! Die Ortschaft kann unmöglich ein Marktflecken gewesen sein, hatte keinen Bahnanschluß!

Gab es einen anderen Ort dieses Namens??????

Weitere Nachrichten zumeist in ungarischer, englischer und holländischer Sprache sind zu finden (ca 60 Fundstellen!):
http://www.google.de/search?q=nagydobrony&btnG=Google-Suche&hl=de&meta=
(Es handelt sich aber, wie mir scheint, nur um Berichte über ein Priesterseminar o.ä., nicht über die oben geschilderten Geschehnisse. ML 2001-08-24)