Er war der Staatsmann, der einer ganzen Epoche europäischer Geschichte seinen Stempel
aufdrückte.
Die Schauplätze seines Wirkens liegen zum großen Teil in unserer Heimat.
Im Jahre 1824 erbte er das Schloß Königswart von seinem Vater; er ließ es, beraten von
dem Hofbaumeister Peter Nobile, 1833-1839 großzügig umbauen. Metternich war Bauherr,
gelehrter Sammler und tüchtiger Grundherr. Er bemühte sich, seine böhmischen
Herrschaften zu Musterwirtschaften zu machen.
In einer seiner Tonwarenfabriken ließ er Krüge für das Marienbader Wasser anfertigen.
Seiner Aufgeschlossenheit für die Naturwissenschaften ist es zu verdanken, daß
Königswart Heilbad wurde. Die am 19. August 1862 erfolgte staatliche Anerkennung
Königswarts als Kurort erlebte der Fürst aber nicht mehr.
Metternich, der elegante Weltmann, der Verehrer schöner Frauen, holte die Großen
der Welt in das Weltbad an der Tepl, nach Karlsbad, um im Weißen Löwen
geheime Beratungen zu pflegen.
Als die Karlsbader Beschlüsse am 20. September 1819 vom Bundestag (Deutscher
Bund 1815-1866) angenommen waren, schrieb er an seine Frau:
In Karlsbad habe ich die größte Epoche meines politischen Lebens beendet. Gott sei
Dank! Das Werk ist vollbracht.
Der Staatsmann Metternich, der Graf von Königswart, der Kutscher Europas, wie
er auch genannt wurde, hatte die Zügel fest in seiner Hand.
Er liebte Sonne, Luft und die Mittelgebirgslandschaft des Kaiserwaldes.
Er liebte sein Schloß Johannisberg im Rheingau und sein Schloß Plaß an der
Schnella, nördlich Pilsen.
Dort wurde er im Mausoleum, im Park von Plaß, beigesetzt. Ob er da noch ruht?
Unsere Heimat war deutsch. Sie stand im Mittelpunkt geschichtlichen Handelns.
Möge sie wieder das werden, was sie war: Herzland europäischen und politischen
Geschehens.
mitgeteilt von Adolf Zintl 2004-07-06