Preußische Urmeßtischblätter von Schlesien.
Die Kartensammlung des Herder-Instituts in Marburg hat im Dezember mit dem
Erwerb von Farkopien der Preußischen Urmeßtischblätter begonnen, die als
handgezeichnete und kolorierte Unikate in der Staatsbibliothek zu Berlin archiviert sind.
Mit der topografischen Aufnahme dieser im Maßstab 1 : 25.000 einheitlich gestalteten
Karten, die von 1875 bis in die 1940er Jahre in mehreren Ausgaben auch gedruckt erschienen
sind, war seitens des Königlich Preußischen Generalstabs 1822 begonnen worden. Seit dem
Ende des 18.Jh. wurden topographische Karten neben ihrer Relevanz für militärische
Zwecke zunehmend als Instrument für die Staatsverwaltung angelegt.
(Grafik als Beispiel : Brieg von 1824, hier nicht überliefert)
Zunächst konnten 420 Blätter erworben werden, die die gesamte damalige Provinz Schlesien
abdecken. Sie stellen u.a. im Zusammenhang mit dem Projekt des Herder-Instituts
"Historisch-topographischer Städteatlas von Schlesien", der insbesondere
Aspekte der wirtschaftsgeographischen Entwicklung im 19. und 20. Jh. behandeln wird, eine
unverzichtbare Quelle dar, dokumentieren sie doch die Stadtgrundrisse in der Regel nach
der Entfestigung der Städte und vor der Anlage der gründerzeitlichen Stadterweiterungen
mit dem modernen Verkehrsausbau.
Im Vergleich dazu verdeutlichen die topographischen Karten 1:25.000 aus der Zeit um 1940
und die ebenfalls in der Kartensammlung verfügbaren etwa zeitgleichen Luftbilder
zusätzlich die Siedlungsentwicklung nach dem Ersten Weltkrieg, während die aktuellen
Karten die strukturelle und funktionale Differenzierung der Beispielorte in der Zeit der
Annäherung Polens an die EU abbilden."
Diesen Originaltext aus "Newsletter Herder aktuell Nr. 11"
steuerte Joachim
Kirsch bei, ich habe ihn nur in der Rechtschreibung ein bißchen
aufgefrischt. ML 2001-05-07