Das ist systematische Ausradierung
Grabschändungen deutscher Friedfhöfe in Polen
Bei meinem letzten Besuch im vergangenen Jahr in meiner alten Heimat stelle ich auf den polnischen Friedhöfen die liebevolle Grabpflege durch die Bevölkerung fest. Anders allerdings sieht es dagegen in den ehemaligen deutschen Westgebieten Polens aus.
Hier sind die deutschen Gräber systematisch geschändet, die Grabsteine umgestürzt, die Grabeinfassungen herausgerissen und oft ist die ganze Friefhofsfläche umgepflügt oder verwildert.
In meinem Heimatort Steindorf im Kreis Ohlau (heute Olawa) sind die Grabsteine sämtlich umgestürzt worden und die Gräber verwoldert.
In Wüstebriese, Kreis Ohlau, Herkunftsort meiner mütterlichen Vorfahren, ist der ganze deutsche Friedhof nach Grabschändung umgepflügt und zu Rasen gemacht worden.
Im Raum Hirschberg sah ich in einem Dorf eine aufgebrochene Gruft mit ausgeraubten Särgen.
Diese Grabschändungen begannen in den 50er Jahren und dauerten bis in die nachkommunistische Zeit in den 90er Jahren fort. Das alles sind keine Einzelfälle wie durch Fanatiker oder Extremisten, sondern es ist eine systematische Ausradierung aller deutschen Spuren in den ehemaligen deutschen Ostprovinzen.
Diese Friedhofsschändung geschah unter den Augen der örtlichen katholischen Kirche.
In einer europäischen Gemeinschaft, in die Polen aufgenommen werden möchte, ist eine solche Kulturbarbarei zu dokumentieren, beiderseits zu besprechen und im christlichen Geiste gutzumachen.
Leserbrief in der HNA 48 Seite 28, 2000-02-26
Prof. Dr. Werner Lanz, Hannoversch Münden.