Leserbrief in der HNA 222 PR/MN/WR Seite 30, 2000-09-23.
Der Brief wurde verfaßt unmittelbar vor der €uro-Stützung (um knapp 4 Pfennige) durch internationale Banken. Der Dollar steht bei ca 2.17 DM.

Deutsche mit blinder Nibelungentreue

Der Euro sinkt immer weiter.
Käme Bill Clinton oder ein zukünftiger Präsident auf die Idee, den US-Dollar mit mittel- oder südamerikanischen Währungen zu vermischen, würde er sofort seines Amtes enthoben und in eine Psychiatrie eingeliefert. Nur die Deutschen lassen sich die Auflösung der DM, einst die härteste und stabilste Währung der Welt, in einem Währungsgemisch namens €uro zu ihrem Vorteil vorrechnen.
Das Ausland hält sich den Bauch vor Lachen über so viel Dummheit. Niemals wird dieser lächerliche €uro den utopischen Prognosewert von 1,30 US-Dollar erreichen.
Professoren, Wissenschaftler und Währungsexperten, die vor diesem sicher kalkulierten Ruin warnten und vor dem Bundesverfassungsgericht klagten, durften kein Recht bekommen, weil es politisch nicht sein sollte.
Die Verlogenheit und Heuchelei des €uro erkennt man an der nicht erwünschten Aufnahme Griechenlands. Gerne würden die €urofanatiker das wiedererstarkende Britische Pfund aufnehmen, doch diesen politischen Selbstmord begeht Tony Blair auf keinen Fall.
Bleibt zu hoffen, daß andere Länder den Irrsinn des €uro erkennen und das sinkende €uro-Schiff verlassen. Die Deutschen tun dies auf keinen Fall. Mit blinder Nibelungentreue folgen sie ihren Führern in den sicheren Untergang.
Erhard Meyer, Kassel.