======Mitteilung von Radio Prag 2003-10-23=======================
Bisher keine Einigung mit Liechtenstein wegen EWR
erzielt
Liechtenstein hat in den letzten Tagen einen neuen Vorschlag zum Abschluß des Vertrags
über den Europäischen Wirtschaftsraum vorgelegt. Der erste Versuch, diesen Vertrag mit
den 10 neuen EU-Ländern zu unterzeichnen, ist wegen historischer Probleme Liechtensteins
mit Tschechien und der Slowakei gescheitert. Die Tschechische Republik hält den neuen
Vorschlag für nicht akzeptabel.
Der Vorschlag hätte dem Botschafter Liechtensteins zufolge die multilateralen von den
bilateralen Probleme trennen sollen, laut dem tschechischen Botschafter bei der EU, Pavel
Telicka, war dem nicht so.
Der Beitritt der 10 neuen Länder zum Europäischen Wirtschaftsraum parallel zur
EU-Erweiterung am 1. Mai 2004 bleibt weiterhin gefährdet.
Kommentar ML 2003-10-23
Es scheint, als habe das kleine Fürstentum Liechtenstein mehr Schneid und
Charakterstärke als die Amtswalter Deutschlands:
Die Tschechischen Politiker bekommen auf diesem Wege doch einige Folgen ihres
nationalistischen Starrsinns zu spüren.
Ursprung der Auseinandersetzungen zwischen Liechtenstein und Tschechien ist die Enteignung
völkerrechtlich unzweifelhaft liechtensteinischen Besitzes im Zuge der
völkerrechtswidrigen Enteignungen und Entrechtungen der Deutschen in den Böhmischen
Kronländern 1945/1946.
Lesen Sie mehr zum Hintergrund des Streites:
*EWR-Erweiterung: Liechtensteiner Fürst bleibt hart
Im Frowein-Gutachten ist unter Punkt 6 ebenfalls über diesen Konflikt berichtet.
Liechtenstein droht Deutschland mit Milliardenklage
*Informationen über die Liechstenstein-Klage gegen Deutschland
*Und warum ist die Liechtenstein-Klage so wichtig für die
Sudetendeutschen?