Aus einem Streit zwischen Herren Kischka und Badenheuer im Forum der Sudetendeutschen Landsmannschaft 18. bis 21. Mai 2001 gehen folgende Nachrichten hervor:

„Tagesbefehl Nr.47 vom 23. März 1945 des Befehlshabers der Ordnungspolizei von Dresden, Oberst Grosse:
Bis zum 2. 3. 45 abends wurden 202.040 Tote, überwiegend Frauen und Kinder, geborgen. Es ist damit zu rechnen, daß die Zahl auf 250.000 Tote ansteigen wird. Von den Toten konnten nur annähernd 30 Prozent identifiziert werden.
Für den Befehlshaber der Ordnungspolizei
Der Chef des Stabes
Grosse
Oberst der Schutzpolizei.“

In „Dresden im Luftkrieg“ bestreitet Götz Bergander 1998 diese Angaben. Seine Schlußfolgerung: 35-50.000 Tote.

Das statistische Bundesamt gab die Zahl der Todesopfer Ende der 60er Jahre mit etwa 60000 an. (23bändiger Brockhaus).

Kurt Zentner gibt noch in den 70er Jahren die Zahl der Toten an mit „zwischen 35000 und 250000“.

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Der höhere Polizei- und SS-Führer.
Dresden, den 22. März 1945
Der Befehlshaber der Ordnungspolizei

Tagesbefehl Nr. 47

1.) Luftangriff auf Dresden.
Um den wilden Gerüchten entgegentreten zu können, folgt nachstehender kurzer Auszug der Schlußaufstellung des Polizeipräsidenten von Dresden über die 4 Angriffe am 13., 14. und 15. Februar 1945 auf Dresden.

1. Angriff am 13.2.45 v. 22.09 – 22.35 etwa 3000 Spreng- u. 400 000 Stabbrandbomben
2. Angriff am 14.2.45 v. 01.22 – 01.54 etwa 4500 Spreng- u. 170 000 Stabbrandbomben  
3. Angriff am 14.2.45 v. 12.15 – 12.25 etwa 1500 Spreng- u.   50 000 Stabbrandbomben
4. Angriff am 15.2.45 v. 12.10 – 12.50 etwa   900 Spreng- u.   50 000 Stabbrandbomben

Total vernichtet bzw. schwer beschädigt wurden 13 441 Wohngebäude, das sind 36% aller Wohngebäude in Dresden.

Weiter wurden total vernichtet bzw. so schwer beschädigt, daß sie nicht mehr benutzt werden können:
  30 Banken
647 Geschäftshäuser
  36 Versicherungsgebäude
  31 Waren- und Kaufhäuser
  32 größere Hotels
  25 größere Gaststätten
  19 Kirchen
    6 Kapellen
  22 Krankenanstalten
  75 Verwaltungsgebäude
  72 Schulen
    6 Theater
  18 Lichtspielhäuser
    2 Museen
    5 Konsulate, darunter das Spanische und Schweizer Konsulat

Im Kühlhaus wurden nur 180 Faß (zu je 50 kg) vernichtet, alle anderen Bestände wurden gerettet.

Bis zum 20. 3. 1945 abends wurden 202 040 Tote, überwiegend Frauen und Kinder geborgen. Es ist damit zu rechnen, daß die Zahl auf 250 000 Tote ansteigen wird. Von den Toten konnten nur annähernd 30% idendifiziert werden.

Die Ordnungspolizei Dresden (Schutzpolizei) hat 75 Tote, 276 Vermißte, die zum großen Teil zu den Toten mitgerechnet werden müssen, zu verzeichnen.
Da der Abtransport der Toten nicht rechtzeitig und rasch vonstatten gehen konnte, wurden 68 650 Gefallene eingeäschert, die Asche auf einem Friedhof beigesetzt.

Da die Gerüchte die Wirklichkeit weit übertreffen, kann von den tatsächlichen Zahlen offen Gebrauch gemacht werden.

Die Verluste und Schäden sind schwer genug. Die ganze Schwere der Angriffe liegt darin, daß dieser Umfang der Schäden in wenigen Stunden hervorgerufen wurde.
Für den Befehlshaber der Ordnungspolizei
Der Chef des Stabes, gez. Grosse
Oberst der Schutzpolizei

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Maximilian Czesany schreibt in „Europa im Bombenkrieg 1939–1945“ (Leopold Stocker Verlag, Graz – Stuttgart (Jahrgang nicht überliefert) auf Seite 452:

... Die zweite amtliche Bekanntgabe erfolgte nach dem Krieg durch den Rat der Stadt Dresden, sie zählt folgende Verluste auf:
Total zerstörtes Stadtgebiet                                                               14 km²
Trümmerschutt:                                                                   22 000 000 m³
Total zerstörte Wohnungen:                                                        75 000
Total zerstörte Krankenhäuser, Kulturstätten und Schulen                143
Identifizierte Tote                                                                       35 000
...
...

Auf Seite 453 weiter:
...
In diesem Sinne nehmen wir einen Auszug des Berichters des ehemaligen Chefs des Stabes einer Einheit der Deutschen Wehrmacht, des heutigen Oberstleutnants a. D. der Bundeswehr Matthes, zur Kenntnis:

„Ich erlebte alle Bombenangriffe in (Dresden) bzw. glücklicherweise am Rande des Zerstörungsgebietes. Schon am 14. Februar 1945 mußte ich einen Sonderstab ... zusammenstellen, der gemeinsam mit der Stadtverwaltung ... vorrangig die Bergung der Toten zu bewerkstelligen hatte ... Es waren 35000 voll identifizierte Opfer mit Namensangabe. 50 000 Opfer waren teil-identifiziert (Eheringe mit eingravierten Initialen oder andere Erkennungszeichen). Auch verbrannt und gesondert beigesetzt. 168 000 Opfer, an denen es nichts mehr zu identifizieren gab.“

2002-02-24 ML Ich danke meinem Bekannten Dieter S. in Kassel für die Übermittlung.

Die gleichen Daten sind – nach unendlich vielen Erlebnisberichten und Gesamtdarstellungen – im Buch von Franz Kurowski "Das Massaker von Dresden und er anglo-amerikanische Bombenterror 1944/1945“ – ISBN 3 8061 1103 0 (1995) enthalten (siehe Seite 209).