Buchenwald
KZ-Gedenkstätten

Kein "Horror-Disneyland"
Buchenwald •
Der Direktor der KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar, Volkhard Knigge, hat vor einer Banalisierung der Erinnerung an die Geschichte des Nationalsozialismus gewarnt. "Die Spaßkultur ist überall schon da", sagte Knigge anläßlich einer internationalen Tagung in Buchenwald. "Wir müssen mehr erzeugen als Augenblicksbetroffenheit." Die Erinnerung an die Verbrechen dürfe nicht zu stark vereinfacht werden. Die Gedenkstätten sollten eher Museen des Befremdens als der Unterhaltung sein. Es dürfe nicht zu einem "Horror-Disneyland" kommen.
Das Kernverbrechen des 20. Jahrhunderts habe den Weg ins kollektive Gedächtnis gefunden, sagte Knigge. Darüber dürften jedoch nicht die Opfer des Gulag in der Sowjetunion, der Kämpfe in Kambodscha, des Völkermords in Armenien vergessen werden. "Die Frage ist: Was packen wir in eine Arche Noah für das 21. Jahrhundert, um die Negativerfahrungen nicht zu vergessen?"  (dpa)
zitiert nach HNA 214 S. 18, 2000-09-14

Randbemerkung ML 2000-09-18:
War da nicht noch etwas?
Ermordung (Verhungerung) von 20 Millionen Russen und Ukrainern durch die Sowjetregierungen?
Vertreibung von 15 Millionen Deutschen aus ihrer Heimat, dabei Ermordung von etwa 3 Millionen?
Davon hat Herr Knigge und die dpa und die HNA noch nie etwas gehört?
Mensch, was sind die schwerhörig oder/und vergeßlich!