Heinz Nawratil
Schwarzbuch der Vertreibung 1945 bis 1948
Das letzte Kapitel unbewältigter Vergangenheit
Universitas Verlag
ISBN 3-8004-1387-6

Titelbild : Schwarzbuch der VertreibungDieses Buch behandelt, wie der Name schon sagt, das schreckliche Schicksal, das insgesamt etwa 20 Millionen Deutsche (Rußlanddeutsche und in die Ostgebiete Evakuierte mit eingerechnet) nach dem 2. Weltkrieg betraf. Der Autor hat sein Buch in drei Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt behandelt Tatsachen, der zweite die Motive der Verteiberstaaten und der dritte behandelt die Bewältigung. Nawratil stellt fest, daß die Vertreibungsverbrechen an den Deutschen zu den am besten dokumentierten Menschenrechtsverbrechen gehört, aber dennoch zu den am wenigsten behandelten. In Deutschland ist dieses Thema immer tabuisiert worden. Aber diese Buch leistet gute Aufklärungsarbeit. Es schildert u.a. die Abläufe der Verteibung und ihre schrecklichen Begleiterscheinungen, wie z.B. Vergewaltigung, in den entsprechenden Ländern. Auch viele Dokumente zu äußerst schrecklichen Vorkommnissen sind in diesem Buch enthalten.Der Bildteil belegt mit erschütternden Aufnahmen die Textdokumente. Im zweiten Teil des Buches geht Nawratil auf die Motive der Vertreibungen ein und stellt klar, daß nicht Rache für NS-Verbrechen die Ursache für die größte Vertreibung der Menschheitsgeschichte war. Die extrem antideutsche Einstellung der Vertreiberstaaten wird dargelegt. Aber auch die antideutsche Propaganda dieser Staaten wird beschrieben, wie z.B. der Aufruf des sowjetischen Propagandisten Ilja Erenburg mit dem Titel "Töte!", dieser Aufruf ist voll von menschenverachtendem Rassismus. Und es wird auch auf die Einstellung der Westalliierten zur Vertreibung der Deutschen eingegangen, aber auch auf deren Einstellung gegenüber den Deutschen (z.B. die Kollektivschuldthese). Zum Schluß versucht er noch zu erklären, warum die Vertreibung der Deutschen in der Öffentlichkeit so wenig behandelt wird und warum es zu diesem Thema ein großes Informationsdefizit gibt. U.a. macht er dafür die "deutsche Neurose" verantwortlich.
Insgesamt ist diese Buch sehr informativ und gut als Nachschlagewerk über diese Verbechen an Deutschen zu gebrauchen.
Heinz Nawratil ist sudetendeutscher Herkunft und heute Jurist in Bayern und Menschenrechtler. 

Verfaßt von Johannes Hofmeister 2000-10