HNA 43 Seite 3 2000-02-21
(dpa)
Liechtenstein droht Deutschland mit Milliardenklage

Vaduz. Der Fürst von Liechtenstein hat eine Milliardenklage gegen die Bundesrepublik Deutschland angekündigt. Hans-Adam II. verlangt Schadenersatz für seine konfiszierten Besitzungen in Böhmen und Mähren, die von Prag zur Zahlung von deutschen Kriegsschulden verrechnet worden waren. Die Klage soll in den nächsten Monaten vor dem Internationalen Gerichtshof eingereicht werden.

Die Tschechoslowakei hatte nach dem zweiten Weltkrieg rund 1600 Quadratkilometer Land mit Schlössern, Gütern, Weinbergen und Parks, die dem Fürsten von Liechtenstein gehörten, als deutschen Besitz konfisziert. Der Protest des Fürsten blieb unbeachtet.

 

Empörend an dieser Meldung ist, daß sich die Regierung der Bundesrepublik Deutschland gar nicht dazu äußerte. Es kann doch wohl nicht sein, daß wir Deutschen auch noch für Nachkriegsverbrechen des Tschechischen Staates bezahlen sollen! Wenn der Herr Hans-Adam II von Liechtenstein Wiedergutmachung fordert: warum denn von den Opfern? warum denn nicht bitteschön von den Tätern?? Verstehe das, wer will!

Wann ist endlich die Rede von Sühne und Wiedergutmachung der Verbrechen, die die Deutschen erlitten haben?

Wann werden die Unrechtsdekrete des Herrn Benesch endlich auch amtlich als das bezeichnet, was sie sind: als unverjährliche Verbrechen gegen Menschlichkeit und gegen Völkerrecht? Wann endlich sieht die Weltöffentlichkeit ein, daß der Serbenführer Milosevic mit seiner Eroberungs-, Mord- und Vertreibungspolitik der "Ethnischen Säuberung" genau nach dem Vorbild handelt, das die Polen, Tschechen, Serben, Kroaten und Slowenen mit dem Völkermord an den Deutschen in Ostdeutschland, im Sudetenland und in den Volksinseln in Mähren, in der Slowakei und in den Ländern des zerfallenen Südslawiens am Ende des Weltkrieges und in den frühen Nachkriegsjahren vorgezeichnet haben? Wann endlich werden die Nachkriegsverbrechen gesühnt?